"Im Jahr 1898 wurde in Pleiserhohn die erste Trinkwasserversorgungsleitung verlegt. In Eigeninitiative und auf eigene Kosten haben die rund 150 Dorfbewohner an einer Quelle in einem nordwestlich von hier gelegenen Siefen eine Wasserhebeanlage (hydraulischer Widder) sowie die zu einem an der Pleiserhohner Straße gelegenen Wasserrückhaltebecken verlaufenden Wasserleitung verlegt. Weil das Klopfen einer der Ventile der Wasserhebeanlage weithin zu hören war, wurde eine solche Anlage auch als 'Kloppmännchen' oder ‚Klopphannes‘ bezeichnet. Hinweis: Die ehemalige Wasserhebeanlage wurde am 18. Februar 2000 von der Stadt Königswinter als A 384 in die Liste zu schützender Baudenkmäler aufgenommen.
Vor 1898 erfolgte die Wasserversorgung von Pleiserhohn über einen Brunnen, den sogenannten ’Pütz‘. Dieser befand sich auf dem ‚Nachbarschaftsplatz‘, dem heutigen Kapellengrundstück, mit dem dahinterliegenden Grundstück mit einer Wasserquelle. Zusätzlich ist noch des öfteren die Rede vom Waschplatz und einer Viehtränke, die sich allerdings etwas talabwärts Richtung Thelenbitze befunden haben müssen.
Der Waschpohl, die Viehtränke und der Brunnen mussten jährlich geputzt oder neu ausgeworfen werden. Die Männer tranken dabei schon im Jahr 1801 drei Schoppen Branntwein, wie eine Eintragung im Nachbarschaftsbuch beweist. Eine Eintragung vom 26.6.1875 besagt, dass diese Arbeit von den Jungfrauen ‚von hier‘ übernommen wurde. Ihnen wurde dafür eine Entschädigung von 20 Pfennig gezahlt. Bei dem ‚neuen Pütz‘ handelt es sich um eine Rekonstruktion des früheren Dorfbrunnens, der sich einige Meter weiter rechts im Siefen befunden hat. Da leider keinerlei Informations- oder Bildmaterial aus früheren Zeiten vorhanden war, musste die Rekonstruktion in Anlehnung an fremden alten Brunnenanlagen erfolgen. Seit der Fertigstellung des ‚Pütz‘ im Jahre 2012 ist an Pfingsten auch die alte Tradition des ‚Pützschrubbens‘ wieder aufgelebt."
Zum Pressebericht siehe Link unten.
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