"Es war ein strahlend heller Tag, als am Sonntag, dem 11. August, die Gläubigen von Berghausen in großer Zahl die schöne Kapelle in Sandscheid füllten, um vor der Weihe des Kreuzes das immerwährende Opfer des Neuen Bundes zu feiern, in welchem das Kreuzesopfer vergegenwärtigt wird.
Das schöne, alte Missionskreuz mit den Symbolen des bitteren Leidens und Sterbens, das nun inmitten des Dorfes wieder seinen Platz gefunden hat, soll alle, die daran vorübergehen, immer wieder daran erinnern, daß alles christliche Leben aus dem erblüht, was unser Herr einmal in blutiger Passion für uns tat und was seine Liebe bis ans Ende immerfort auf unseren Altären im unblutigen Opfer erneuert.
Alles heilige Leben geht vom Kreuz und unseren Altären aus. Darum sangen wir unterwegs - auf dem Weg von der Kapelle bis zum Kreuz in Berghausen - die Allerheiligenlitanei als Lob-, Dank- und Bittgebet. Die Weihe selbst war eine schlichte, würdige Feier. Das Kreuz war mit Blumen und frischem Grün liebevoll geziert. Der schönste Schmuck aber war die große Zahl gläubiger Menschen, die das Kreuz umstanden, die sich unter seinen Schutz stellten und die das alte Dorfkreuz von neuem unter ihren Schutz nahmen. Menschen, die sich zu dem bekennen, was sie sangen:
‚Du bist die sichre Leiter, darauf man steigt zum Leben‘. ‚Du bist die starke Brücke, darüber alle Frommen ins Land des Friedens kommen‘. Wie viel Segen und Kraft, wie viel Trost im Leben und Sterben von dem machtvollen alten Kreuz über fast 10 Generationen ausgegangen ist, weiß Gott allein. Möge Er auch weiterhin allen, die im Schatten dieses Kreuzes leben und sich zu ihm bekennen, schenken, um was wir bei der Weihe baten: 'Daß alle, die vor diesem Kreuz beten und die es in Ehrfurcht grüßen, Gesundheit des Leibes und der Seele erlangen'."
Pastor H. Wichert |