Renovierungsarbeiten an St. Pankratius abgeschlossen. Ein Freudentag für die Oberpleiser Katholiken: Am 11.12. ist es soweit. Dann werden die Oberpleiser mit einem feierlichen Hochamt um 9.30 Uhr wieder Besitz von ihrer neu renovierten Pfarrkirche St. Pankratius nehmen, und das mit kurzen Unterbrechungen nach einer fast 14jährigen Umbau- und Renovierungszeiit. Für die Oberpleiser wird die Fertigstellung ihres Gotteshauses das größte Weihnachtsgeschenk sein. Abt Dr. Placidus Mittler von der Benediktiner-Abtei in Siegburg wird mit der Pfarrgeistlichkeit das Amt zelebrieren und auch die Festpredigt halten.
Nach Auflösung der alten Benediktinerpropstei Oberpleis im Jahre 1803 wurde deren Kirche, eine dreischiffige Basilika mit Querhaus, Chor und Westturm, der katholischen Gemeinde dieses Ortes übergeben. Das Gebäude, das in seinen Grundzügen auch heute noch dem damaligen Bestand entspricht, gehört mit den Mittelschiffsarkaden und den Außenmauern des südlichen Seitenschiffes dem von etwa 1100 bis 1160 errichteten Gründungsbau an. Querschiff und Chor stammen aus der Zeit um 1220.
Gleichzeitig entstanden die Gewölbe des Mittelschiffes und die Gewölbe im südlichen Seitenschiff. Das nördliche Seitenschiff wurde im 15. Jahrhundert in spätgotischen Formen erneuert. Die im 19. Jahrhundert an der Kirche durchgeführten Baumaßnahmen unterstanden der Mittelbewirtschaftung der Regierung in Köln, die als Vertreterin des Landes Preußen das 1803 übernommene Patronat ausübte und der technischen Betreuung der für den Siegkreis zuständigen Baubeamten.
Im Jahre 1940 ließ die Regierung Strebepfeiler an das nördliche der beiden Seitenschiffe anbauen und eine massive Außentreppe in Ostrichtung an der Südseite des Turmes anlegen, die den als Orgelempore genutzten Raum des ersten Obergeschosses erschloß. 1845 wurden zwölf Fenster ausgewechselt, 1846 wurden schadhafte Stellen im Chorgewölbe sowie ein Anstrich in der Kirche durchgeführt. Repariert wurde anscheinend an der Kirche immer, denn in der Chronik steht daß 1859 größere Dachreparaturen zur Ausführung kamen.
Und weiter: 1862 erfolgte eine Instandsetzung des südlichen Querhausgiebels. In den Jahren 1891 bis 1894 wurden nach den Plänen des Kölner Privatbaumeisters Wiethase an der Nordseite des Chores ein zweigeschossiger romanisierender Sakristeieinbau errichtet und wiederum eine umfangreiche Restaurierung der Kirche vorgenommen. Weitere Instandsetzungsarbeiten erfolgten nach dem Kriege, von 1948 bis 1952 und ab 1964 bis heute. gst. |