Beim „Kuckuck holen" lernten sich Josef Fischer und Elisabeth Halm Ostern 1922 kennen. Zu Ostern fand in früheren Jahren im heutigen Saal Quick, früher Schmitz, in Sand ein Ball statt. Da zu dieser Zeit der Kuckucksruf zu hören war, nannte man diesen Ball im Volksmund „Der Kuckucksholerball". Zwei Jahre später schlossen Josef und Elisabeth vor dem Altar den Bund fürs Leben. Das Herz des Goldjubilars schwärmt für den rheinischen Fastelovend und für den Sport. Noch heute baut der Goldhochzeiter für den Sportverein mehrere Wagen für den Fastnachtszug. Viele Jahre gehörte er dem Oberpleiser Sportverein aktiv an. Heute läßt er kein Fußballspiel am Fernsehen aus. Meinte seine Frau Elisabeth: „Während der Fußballweltmeisterschaft bekomme ich den Josef nicht vom Fernsehschirm weg". Josef Fischer war bis vor kurzem auch als Schülerlotse für die Grundschule Oberpleis tätig, und führte diese Aufgabe 3 Jahre lang im Auftrag und zur vollsten Zufriedenheit der Stadt Königswinter aus. Der 72-jährige Josef Fischer wurde in Asbach geboren. Nach dem Schulbesuch bis zu seiner Pensionierung übte der Goldhochzeiter viele Berufe aus. Zunächst trat er bei der damaligen Bröltalbahn, der heutigen Rhein Sieg-Bahn als Rottenarbeiter ein.
Schon kurze Zeit später wurde er Heizer. Diesen Beruf übte er 15 Jahre aus. Dann trat er bis zum Zweiten Weltkrieg, den er in Rußland mitmachte, in die Dienste der damaligen Amtsverwaltung Oberpleis als Feld- und Flurhüter und Amtsbote ein. Aus dem Kriege zurückgekehrt schaffte er sich eine für die damalige Zeit moderne Kreissäge an. Damit zog er von Haus zu Haus und bot den Leuten seine Dienste als Holzsäger an. Sein Gebiet reichte von Aegidienberg über Asbach nach Uckerath und rund um Oberpleis. Doch als dann wieder Briketts zu haben waren und immer mehr das Zeitalter des Heizöls heranrückte, bot der Beruf des „Holzsägers" keine zukunftssichernde Existenz mehr. Josef Fischer wechselte zum Vermessungsamt nach Siegburg über und trat schließlich in die Dienste einer Heizungsfirma in Oberpleis, später Bad Godesberg, ein, wo er bis 1962 im Magazin arbeitete. Dann wurde er wegen eines Herzinfarktes frühzeitig Rentner. Elisabeth Fischer geborene Halm, erblickte vor 74 Jahren in Uckerath das Licht der Welt. Schon mit 14 Jahren kam sie zu einem Bauer, wo sie täglich 16 Stück Vieh hüten und melken mußte. Heute gehören das Anschauen von Krimis und amerikanischen Filmen im Fernsehen zur Lieblingsbeschäftigung von Elisabeth . Der Ehe entstammen zwei Mädchen und fünf Söhne. Nur noch drei ihrer Kinder gehören zu den Lebenden. Am Jubeltag, 28. Juni, werden auch zehn Enkel und zwei Urenkel zu den Gratulanten gehören. Nach dem Dankamt um 10 Uhr in der Notkirche findet die weltliche Feier „Im Auel" statt. Die Dorfbevölkerung gestaltet am Vorabend des Festes einen sternförmigen Fackelzug unter der Leitung der Feuerwehr. Die Aufstellung erfolgt am Rathaus, am Bierverlag Adolf Pütz und an der Kohlenhandlung Klein. Die Glückwunschansprachen halten Kreistagsabgeordneter Josef Neuhöfer und TuS-Vorsitzender Johann Weiler. Die Rot-Blau-Aueler erfreuen das Jubelpaar mit einem Ständchen und die TuS-Mitglieder mit einem Keulenschwingen. Am eigentlichen Festtag findet um 20 Uhr in der Gaststätte Bellinghausen eine Gratulationscour statt, bei der das 10. Schuljahr ein Theaterstück aufführt und Heinz Vendel, Dorothee Birkhäuser und Siegfried Keymes mit Operettenmelodien und Volksliedern unterhalten. St. |