20 Jahre Städtepartnerschaft mit Cleethorpes - Schüler/innen halten BegegnungsrekordFahren Sie mit der Maus über das Bild. Info = Mauspfeil wird zur HandDas Bild hat beschriftete Bereiche.
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st. Der 5. Oktober 1974 ist ein wichtiges Datum für die Stadt Königswinter. An diesem Tage wurde die Städtepartnerschaft mit Cleethorpes in feierlicher Form besiegelt. Die Bürger beider Städte erinnern sich gerne an diesen Tag, der nun schon fast 20 Jahre zurückliegt. 20 Jahre Partnerschaft sind keine lange Zeit. Dennoch hat diese Zeitspanne den Bürgern sowohl in Königswinter als auch in Cleethorpes vieles gebracht. Man darf sich schon Freunde nennen. Die Bürger beider Städte haben diese Partnerschaft mit Leben erfüllt. Die Aktionen zwischen den beiden Städten beschränkten sich nicht auf den Austausch von Urkunden und offiziellen Delegationen. Besuche von Schulen, Vereinen und Familien hüben und drüben sind zur Selbstverständlichkeit geworden. Die Cleethorpeser und die Königswinterer sind glücklich über diese Freundschaft und den persönlichen Kontakt während dieser 20 Jahre. Der Samen, der im Oktober 1974 in Königswinter ausgesät wurde, hat Früchte getragen in Form einer echten Freundschaft. Es begann damit, daß im Rat der neugebildeten Stadt Königswinter im Februar 1970 der Ratsherr Peter Limbach den Vorschlag unterbreitete, die Partnerschaft mit einer englischen Stadt zu suchen. Im Jahre 1971 wurde das Anliegen als Wunsch des Stadtparlamentes an den Rat der Gemeinden Europas herangetragen.

Der Zeitpunkt war jedoch damals insofern ungünstig, als in England eine große kommunale Neuordnung anstand, bei der viele kleinere Gemeinden ihre Selbständigkeit verloren. Am 23. Februar 1972 wurde dem Rat der Stadt Königswinter aber dennoch durch den Rat der Gemeinden Europas erstmals die Stadt Cleethorpes als Partnerstadt vorgeschlagen. Man stellte sich daraufhin gegenseitig vor, Prospekte wurden ausgetauscht, die Dinge nahmen ihren Lauf. Obwohl die Stadt Königswinter zwischenzeitlich auch von belgischen, niederländischen, französischen, tunesischen sowie anderen britischen Städten auf eine mögliche Partnerschaft angesprochen worden war, hielt sie die Richtung Cleethorpes bei. So kam es nach mehrfachem Schriftwechsel zum ersten Informationsbesuch einer Königswinterer Delegation in Cleethorpes vom 23. bis 25. August 1973. Diese erste Reise in den englischen Bade- und Fremdenverkehrsort hinterließ bei allen Teilnehmern einen nachhaltigen Eindruck. Der Fremdenverkehr, das kulturelle und sportliche Leben - aber auch die Cleethorpeser Esel -, also vier gleichartige Strukturen, waren Argumente, die für ein Zusammengehen der beiden Städte sprachen. Die neugewonnenen englischen Freunde statteten ihrerseits dem „Partnerschaftstkandidaten" einen Informationsbesuch vom  10. bis 12. Oktober 1973 ab. Damit waren die Weichen für eine Verschwisterung der Städte gestellt.

Große Freude herrschte in der Drachenfelsstadt, als der englische Stadtdirektor Sucliff meldete, daß sich im Dezember 1973 sowohl der Rat der Stadt Cleethorpes wie auch das neue Stadtparlament (1974 wurde der Großraum Grimsby neu geordnet) einstimmig für eine Partnerschaft mit Königswinter ausgesprochen hätten. Die Königswinterer hielten mit diesem Tempo nicht gleich Schritt, beschlossen aber zwei Monate später, am 9. Februar 1974, ebenfalls einstimmig die Partnerschaft mit Cleethorpes. Die offizielle Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde erfolgte am 5. Oktober 1974 in der Aula Königswinter und am 15. März 1975 im Pier-Pavillon in Cleethorpes. Damit war von beiden Seiten vorerst der Wille zur Partnerschaft zum Ausdruck gebracht worden. Sie mit Leben zu erfüllen, sollte den Bürgern beider Städte vorbehalten bleiben. Der Partnerschaftsgedanke wurde in der Folgezeit von beiden Seiten mit großer Begeisterung aufgegriffen und praktiziert. Fahrten von Schülern, Vereinen, offiziellen Delegationen und Privatpersonen haben dazu beigetragen,"daß die Städtefreundschaft zwischen Cleethorpes und Königswinter im Jahre ihres 20-jährigen Bestehens aktueller denn je ist. Allein die Zahl der Schüleraustausche zeigt die Lebendigkeit dieser Partnerschaft.

Zu den praktischen Maßnahmen zählt auch das vereinbarte „Bürgermeisterstipendium". Jedes Jahr vergeben die Bürgermeister beider Städte je zwei Stipendien an Schüler der Oberstufe ihrer städtischen Schulen. Die Reisen der Vereine gestalteten sich, so verschieden ihre Zusammensetzung, Ziele und Aktivitäten auch waren, letztlich alle zu einem Erfolg. Die Städtefreundschaft und die Kontakte zwischen den Menschen bekamen eine immer breitere Basis. Viele Briefe wechselten hin und her und Telefongespräche förderten die Freundschaft der Menschen untereinander. Von Königswinter nach Cleethorpes reisten bisher 1266 Schülerinnen und Schüler sowie 71 Lehrer. 68 Stipendiaten/ innen wechselten zwischen den beiden Städten. Von Cleethorpes nach Königswinter kamen 1753 Schülerinnen und Schüler mit 90 Lehrern. Zu Kurzbesuchen kamen 1087 Schülerinnen und Schüler mit 58 Begleitpersonen über den Kanal.  Wenn man die Vereine und Seniorengruppen sowie Pfadfinder hinzurechnet, so haben rund 6700 Menschen in diesen 20 Jahren die Partnerschaft mit Leben erfüllt.

Bild von 1994 Bericht (Foto von 1974)
Scan und Bildbearbeitung: Franz Bellinghausen
Quelle: Siebengebirgs-Zeitung Nr. 11 vom 17.03.1994; Foto und Bericht: Günther Steeg
Zur Verfügung gestellt von Rudolf Pieper (SZ)

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