das Titelbild zeigt die Baustelle am 1.9.1980 oberhalb von Herresbach; weitere Fotos unten ...
Die Provinzialstraße Kircheib - Niederdollendorf
Zur Zeit der Römer soll eine römische Heerstraße von Oberkassel über Oberpleis nach Eitorf bestanden haben. Dem Höhengrundsatz folgend muss sie über Eudenbach - Buchholz - Kircheib geführt haben. Dieser Straßenzug ist in der so genannten Tranchotkarte von 1803 - 1820 als überörtlicher Weg Kircheib - Buchholz - Eudenbach - Oberpleis - Niederdollendorf zu erkennen. Bis 1815 gehörte Oberpleis zum Herzogtum Berg. Nach dem Wiener Kongress kam es 1815 zum Königreich Preußen. Mittels der Straßenbauabteilung der preußischen Provinzialverwaltung für das Rheinland (Straßenbauamt Siegburg) setzte Mitte des 19. Jh. ein gezielter Ausbau des überörtlichen Straßennetzes ein. Im Zuge dieses Programms wurde zwischen 1853 und 1859 die Provinzialstraße Kircheib - Niederdollendorf ausgebaut und dabei teilweise neu trassiert. Zwischen Willmeroth und Herresbach führte die Trasse nicht mehr über Berghausen, sondern durch das Tal unterhalb Sandscheid. Dies erfolgte wohl, um die Steilstrecke zwischen Herresbach und Berghausen zu umgehen, die für Fuhrwerke sehr beschwerlich war. Mit dieser Straße war der Oberpleiser Raum an die Handelsstraße Köln - Frankfurt und an die Rheintalstraße angeschlossen, die zwischen 1849 und 1852 ausgebaut wurde. Es war von Oberpleis aus gesehen gleichzeitig die Straße zum Siebengebirge. Die Straße von Oberpleis nach lttenbach wurde erst 1927/28 gebaut. In Buchholz wurde die neue Straße bis Mitte der 40er Jahre „Niederdollendorfer Straße" genannt. Durch das Straßenneuregelungsgesetz von 1934 erfolgte die Umbenennung von der Provinzialstraße zur Landstraße I. Ordnung. Beim Bau der Umgehungsstraße Oberpleis erfolgte eine neue Streckenführung um den Ort Oberpleis. Eine der ersten Baumaßnahmen der Straßenmeisterei Oberpleis Anfang der 60er Jahre war, auf das glatt gefahrene Basaltpflaster zwischen Sandscheid und Herresbach eine Asphaltdecke aufzubringen. Bei Regen war das Basaltpflaster spiegelglatt und somit mordsgefährlich. Hinzu kam, dass die Querneigung zu beiden Bankettseiten noch sehr gewölbt war. In der kurvenreiche Strecke gab es noch keine Kurvenüberhöhungen entsprechend der zeitgemäßen Querschnittsgestaltung
Weidenbach / Engers im Januar 2009 Heinz Meurer.
(Auszug aus: Straßenmeisterei in Oberpleis von 1960 bis 1996; Link s.u.)
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In den Jahren 1980/81 wurde der Teilbereich der L268 zwischen Sandscheid/Abzweig Sand und Herresbach/Kreuzung mit der L143 (nordöstliche Ortsumgehung Oberpleis) vollständig umgebaut.
Die alte Landstraße schlängelte sich am Hang der Hardt oberhalb des Pleisbaches entlang, mit einigen sehr engen S-Kurven war sie schon länger dem zunehmenden Verkehr nicht mehr gewachsen. Lastwagen, die das Basalt-Material von der damaligen Verladestelle in Willmeroth nordwärts transportierten, wurden größer und damit schwerer. Einer derartigen Belastung war die alte Straße nicht länger gewachsen. Unfälle häuften sich: LKWs verkeilten sich im Bereich der S-Kurven zwischen den Leitplanken, PKWs verschwanden hinter der Leitplanke im tiefen Graben zum Bach hin, ein Tankwagen mit ausgefallener Bremsanlage konnte sich gerade noch in den Bäumen neben der Straße fangen, ehe er im Abgrund des Igelsbachs gelandet wäre. Hinzu kamen noch viele Busse, die damals -im Gegensatz zu heute ziemlich dicht getaktet- von Oberpleis nach Hennef, Eudenbach und Asbach fuhren.
Also war die Entscheidung für einen Umbau mit Begradigung der Streckenführung und angepaßter Höhenführung mehr als sinnvoll, zumal im Bereich Herresbach bereits eine Ankopplung an die Umgehungsstraße Oberpleis fertiggestellt war.
(aus den Erinnerungen von Anno Schoroth) |