Das Geschäftshaus Siegburger Straße 6 in Oberpleis und seine Geschichte

1883 erbaute Peter Lichtenberg (s. Bild unten) in Oberpleis in der Siegburger Straße 6 innerhalb von drei Monaten an der Stelle seines alten, zu kleinen Gebäudes dieses stattliche Geschäftshaus, um hier weiterhin Gastwirtschaft, Bäckerei und Kolonialwarengeschäft zu betreiben. Da die Konzession hierfür nur drei Monate ruhen durfte, musste die Arbeit gut vorbereitet sein und schnell geschehen. Ein neuer Backofen wurde später im vorderen Keller eingebaut. Im rückwärtigen Teil des Anbaus befand sich der Pferdestall und darüber der Heustall. Mit den Pferden wurde das Brot ausgefahren. Der Keller hatte einen Brunnen.

1904 erbte der jüngste Sohn Toni Lichtenberg das Haus.

Ca. 1920 übernahm sein Bruder Wilhelm das Haus und führte die Geschäfte in alter Form weiter.

1926 mietete Frau Johanna Hönscheid den Laden neben der Einfahrt und führte ein Lebensmittelgeschäft. Die Gastwirtschaft wurde geschlossen. Die Bäckerei übernahm ein Bäcker namens Frank.

1935 zog Familie Hönscheid ins eigene Haus und Christel Lichtenberg, spätere Frau Herchenbach, übernahm den Lebensmittelladen. Dieser trug sich aber nicht. Dann war einige Zeit das Ladenlokal an die Landwirtschaftliche Berufsschule für Mädchen vermietet. Die Bäckerei wurde geschlossen.

1939 kaufte Hans Mies, verheiratet mit einer Enkelin von Peter Lichtenberg, auf Bitten seiner Schwiegermutter das Haus für 20.000,-- RM; weitere 10.000,-- RM waren notwendig, um es wieder bewohnbar zu machen.

Gegen Kriegsende wurde das Haus durch drei Artillerieeinschläge beschädigt: Zwei Treffer zerstörten an der Nordseite das Dach mit einem Dachaufbau. Ein Einschlag ging in die Mittelwand zwischen dem letzten und vorletzten Zimmer an der Einfahrt auf der ersten Etage. Alle Fenster gingen zu Bruch (ca. 170 Scheiben), nur zwei Scheiben blieben ganz. Viele Wandgefache lagen neben dem Haus. Der Anbau erhielt einen Volltreffer.

1948 mietete Heinrich Pinnen die Bäckerei, die seit etwa neun Jahren stillgelegen hatte.

1959, nach dem Tod von Hans Mies, verkauften dessen fünf Kinder das Haus an Frau Knoch.

Die obige Fotografie ist im Original koloriert (Anm. d. Red., s. Link unten).


Bild von 1920 (ca.) 01
Fotograf: unbekannt; Text: Friedhelm Mies
Zur Verfügung gestellt von Friedhelm Mies
Marker koloriertes Bild

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Raum: Straßen Vitrine: Siegburger Straße
Raum: Gewerbe Vitrine: Handel, Handwerk, Dienstleistung
Raum: Gewerbe Vitrine: Gaststätten
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