Nach 20 Jahren neuer Bauer im Bockerother Dreigestirn

st. Über das närrische Bockeroth regieren bis zum Aschermittwoch das Prinzenpaar Detlev I. und seine Prinzessin Birgit II. aus dem Hause Schulz. Begleitet wird das Tollitätenpaar vom neuen Bauer Jochen Wicharz, der sich in neuer Montur vorstellte. Detlev und Birgit erhielten zum Zeichen ihrer Macht die närrischen In­signien. Die Proklamationsre­de hielt die stellvertretende Bürgermeisterin Dr. Renate Heck, die auch die Glückwünsche der Stadt überbrachte. In seiner aus elf Paragrafen bestehenden Regierungserklärung versprach der Prinz ein gnädiger Herrscher zu sein. Im Mittelpunkt seiner Erklärung stand das  „FFF" für Freibier, Frikadellen und Fröhlichkeit. Der Stadt Königswinter wird untersagt, weitere verkehrsbe­ruhigende Maßnahmen zu ergreifen. Das eingesparte Geld soll dem Bockerother Karneval zugutekommen, ebenso die Strafgelder, die von denen eingenommen werden, die bis Aschermittwoch mit schlechter Laune angetroffen werden.

Der Prinz ist 33 Jahre alt und erblickte in Beuel das Licht der Welt. Ihre Lieblichkeit Birgit wurde vor 30 Jahren in Bonn geboren. Die Jugendjahre ver­brachte er in Niederpleis, sie in Bockeroth. Das gemeinsame Hobby -Handball- brachte die beiden 1979 zusammen. Ge­funkt hat es aber auf der Sitzung der „Sternschnuppen" im Jahre 1979. Birgit tanzte als Funkenmariechen. 1984 wurde der Ehebund geschlossen. Detlev hatte seinen karnevalisti­schen Einstieg im Bockerother Männerballett. Späterhin grün­deten Handballfreunde und das jetzige Tollitätenpaar eine Karnevalsgruppe, die noch heute besteht. Die beiden Kinder, Oliver (5) und Julia (2 1/2) zie­hen schon im Rosenmontags­zug mit.

Die Sitzung am Hofe unter der Leitung des Präsidenten Wolfgang Wicharz begann mit den Tanzdarbietungen des Bockerother Jugendtanzcorps unter der Leitung von Annelie­se Bauer. Das Bockerother Dreigestirn wurde bei seinem Einzug von den Musikanten der Altstadt-Feuerwehr begleitet. Dann zeigten die Tänzerinnen der Bockerother Prinzengarde ihr Können. Zum elften Male erschien auf der närrischen Bühne das „Bockerother Männchen" in der Gestalt von Hermann Sack. Er beleuchtete kritisch die Bockerother Dorf­politik. Köstlich auch das Zwiegespräch zwischen Rainer Hen­seler und Ralf Wicharz als „Dä En un dä Andere". Zu Ehren der Prinzessin als ehemaliges Tanzmariechen ließen es sich die „Sternschnuppen" nicht nehmen, mit einem Showtanz zu brillieren. Kein Auge blieb trocken bei den einheimischen „Windbüggele" Dietmar Bren­ner und Mike Breer. Aus Boc­keroth sind auch die „Zwei mit dem Dreh", die musikalisch das weltpolitische Geschehen unter die närrische Lupe nahmen. Zum großen Finale traten die „Köbesse" auf.

Bild von 1994
Scan und Bildbearbeitung: Franz Bellinghausen
Quelle: Siebengebirgs-Zeitung Nr. 3 vom 20.01.1994; Foto und Bericht: Günher Steeg
Zur Verfügung gestellt von Rudolf Pieper (SZ)

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