In vielen Dörfern - gänzlich ausgestorben ist er auch heute noch nicht, siehe unten - war früher der Brauch des Hahnköpfens üblich, ein Spaß der Junggesellen, so auch in Berghausen. Das Bild zeigt Josef Pickel und Willi Winterscheidt, wie sie den Hahn zum Köpfen vorbereiten. Dieses schaurige Schauspiel, bei dem ein Hahn kopfüber meist in einem unten offenen Weidenkorb ("en ene Mahn") in 2,50 m Höhe an einem über die Straße befestigten Seil gehängt wurde, gab es später, weil nicht mehr zeitgemäß, in Berghausen nicht mehr zu sehen. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob der Hahn vorher immer schon getötet worden war oder ob er noch lebte.
Jedenfalls durften die Burschen, nachdem sie zunächst mit einem Säbel eine Übung absolviert hatten, ihr Glück versuchen. Es wurden ihnen die Augen mittels einer Binde zugebunden, dann wurden sie halb schwindelig gedreht, was bei dem zuvor genossenen "Knollibrandy" sicherlich eine zusätzliche Erschwernis war, und dann durften sie einen Säbelhieb führen, um den Kopf des Hahns vom Hals abzutrennen. Meist ging der Schlag jedoch in die Luft oder gegen den Korb.
Der Sieger, dem das Kunststück gelang, durfte den Hahn dann dem heimischen Kochtopf zuführen.
Auf dem zweiten Bild überreichen Willi Winterscheidt (Junggesellenvorsitzender) und Günter Lorscheid dem bereits mit verbundenen Augen dastehenden Schlagberechtigten den blanken Säbel.
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