Stürmisch begrüßt wurde das Eudenbacher Prinzenpaar Herbert I. und Irmgard I, (Weinz), als es zusammen mit Elferrat, dem Damenkomitee und der Feuerwehrkapelle in das Festzelt einzog, wo Präsident Karl Hofmann im Rahmen einer Sitzung am Hofe der närrischen Regenten das Prinzenpaar vorstellte, proklamierte und inthronisierte. Karl Hofmann überreichte dem neuen Regenten der Oberhauer Jecken das Narrenzepter und Ihrer Lieblichkeit einen Blumenstrauß. Natürlich fehlten auch die ersten Bützchen nicht, die Ihre Lieblichkeit freudestrahlend entgegennahm.
Zuvor wurde im Festzelt ein „Denkmal" enthüllt. Auf einem riesigen Schild über dem Elferratstisch prangte auf weißem Grund und roter Schrift das Wort „Prinz". Doch schon bald wurde das Rätsel gelöst, als vor dem Einzug der Präsident ein Tuch herunterholte. Auf dem Schild stand dann zu lesen: „Prinz Herbert I“. Begeisterten Applaus erhielt das Prinzenpaar, als seine Tollität die Regierungserklärung in heimischer Mundart verlas. „Ihr leev Ovverhauer, on all Ihr Löck, ech freue mich, dat Ihr höck jekommen sed. Wenn ech so sehn, wie ühr öch freut, on wie ühr laacht, dann hät et us net jereut, dat mir et Prinzenpaar hann jemat. Dot öch wegge freue, on maat ene drop, drum roof ich dreimal kräftig Spitz paß OP!"
Der neue Prinz kommt aus dem Eudenbacher Vorort Quirrenbach. Aus diesem Grunde heißt es in der Regierungserklärung weiter: „Dat es dat Dörrep, wo der Börjerverein vereitelt hät, dat dodurch de Bundesbahnschnellstreck jebaut wudd. So senn mer öm enne Bahnhoff jekomme. "Prinz Herbert erklärte für die Zeit bis Aschermittwoch Eudenbach von Königswinter getrennt und den „Ovvverhau" für eine selbständige Stadt. „Dat herrliche Festzelt soll us Rothuus senn“. Prinz Herbert kündigte an, daß alle diejenigen, die gegen die karnevalistischen Bestimmungen verstoßen, in die leerstehenden Bierkeller der Gasthäuser „Zur Post" und „Zur schönen Aussicht" eingesperrt werden.
„Drum dot wegge vell Dursch on Stimmung metbrenge, no dem Prinzenmotto „Mer losse uus net hänge“. Prinz Herbert I. ist Chemielaborant, 36 Jahre alt und wohnt seit seinem vierten Lebensjahr im Oberhau, Er ist nicht karnevalistisch vorbelastet, während seine Prinzessin eine kurze Zeit im Quirrenbacher Damenelferrat war. Prinz Herbert ist 1,83 groß und hat blaue Augen. Seine Hobbys sind: Fotografieren, Basteln und sich trimmen, Prinzessin Irmgard hat ebenfalls blaue Augen, näht gerne und trimmt sich ebenfalls für die tolle Jahreszeit. Adjutant des Herrscherpaares ist Eugen Roempp.
Die Feuerwehrkapelle spielte ein Ständchen zu Ehren des neuen Prinzenpaares und die Funken legten einen schmissigen Tanz aufs Zeltparkett. Die närrische Sitzung bei Hofe eröffnete Erich Westhofen mit seinem Zwiegespräch mit Reinhard Otto. Späterhin kam Erich Westhofen noch einmal mit einem Solobüttvortrag. Dieter Rechmann und Tochter Ilona sangen eigene neue Schlager. Norbert Arz aus Rösrath kam als „Tütenüggel". Mit Schlagerparodien auf Bonn gemünzt glänzten die „Vier Asse und ein Joker". Das weitere närrische Programm bestritten Hans Remig als Gartenzwerg, die „Zwei Lotterboove" aus Köln, „Hot und Höötche" sowie das Tanzkorps „Remm-Flemm“ aus Uckerath. Für das Programm zeichnete Günter Plaumann verantwortlich. gst. |