Richard und Roswitha regieren im Oberhau - „Mir om Overhau maachen net nur Schau“!

So lautet das Motto des Oberhauer Karnevals in der Session 1978. Das neue Prinzenpaar gab dieses Motto bei der Proklamation und Inthronisation im Festzelt bekannt. Der neue Präsident, Stadtverordneter Günter Plaumann, hatte die ehrenvolle Aufgabe, das Prinzenpaar in Amt und Würden zu versetzen. Richard Löbach wurde zum Prinzen Richard I. proklamiert. Seine Ehefrau Roswitha regiert über die Jecken vom Oberhau als Ihre Lieblichkeit Roswitha I. Von Beruf ist Prinz Richard I. Vermessungsingenieur. Seine Wiege stand am 11. Januar 1940 in Siegburg. Sein Hobby ist neben Karneval das Briefmarkensammeln.

Ehefrau Roswitha I. erblickte am 21. Dezember 1939 in Eudenbach das Licht der Welt. Neben Karneval hat sie noch zwei andere Hobbys: Handarbeiten und Schwimmen. Doch haben Richard und Roswitha noch ein gemeinsames Hobby: Sie sind beide aktiv im Birker Chor und ebenfalls im Kegelclub „Fidele Zehn". Als besondere Überraschung erschien der Birker Chor als „Kappes-Chor" und erfreute das Prinzenpaar mit karnevalistischen Liedern, darunter einem Querschnitt mit Liedern von Willi Ostermann. Richard und Roswitha waren so begeistert, daß sie vom Thron aufsprangen und eifrig mitsangen.

Das Prinzenpaar hat zwei Kinder: die 12-jährige Gudrun und die 9-jährige Anke. Der Liebling der ganzen Familie ist „Kukki“, ein Wellensittich. Prinzessin Roswitha tanzte sieben Jahre bei den Oberhauer Fünkchen, davon war sie ein Jahr sogar Tanzoffizier. Ihre Mutter, Katharina Quirrenbach, war viele Jahre Präsidentin des Damenelferrates im Oberhau. In rheinischer Mundart verlas der Prinz seine Regierungserklärung. Nach der Proklamation fand am Hofe des Tollitätenpaares, das unter einem roten Baldachin, geschmückt mit einer goldenen Krone, Platz nahm, eine Sitzung statt. Hans Remig begeisterte als Kaminfeger. Zu Ehren des neuen Prinzenpaares tanzten die Fünkchen unter anderem den „Paradiesvogel". Ganz große Klasse in diesem Jahre wieder die Folkloregruppe aus Rauschendorf „Los Companieros" mit „Karneval in Rio". Einen „Sonnytanz" legte das Oberhauer Jugendtanzkorps aufs Parkett.

Beifall spendeten die Oberhauer Narren auch Ilona Rechmann aus Rheinbreitbach für ihren Liedvortrag. Jupp Collett aus Bonn erntete wahre Lachsalven als „Mittelstürmer“. Den Abschluß des Abends bildete um Mitternacht der Auftritt des Tambourkorps "Rot-Blau" Auelgau. Bevor der Höhepunkt erreicht war, hörte man noch einige Büttenvorträge und Zwiegespräche. Doch der absolute Höhepunkt waren die wirklich artistischen Schautänze der „Westerwaldsterne" aus Uckerath. Dieses Spitzenkorps errang im vorigen Jahr sogar die Deutsche Meisterschaft. Gleich mehrere Zugaben mußten die Tänzer und Tänzerinnen geben. Das Publikum tobte vor Begeisterung. Günter Plaumann kommentierte: „Fantastisch - fantastisch – fantastisch“. Die bereits bestehende Freundschaft wurde gefestigt und im nächsten Jahr ist das Tanzkorps wieder dabei. gst.

Bild von 1978
Scan und Bildbearbeitung: Paul Winterscheidt und Franz Bellinghausen
Quelle: Siebengebirgs-Zeitung Nr. 2 vom 13.01.1978; Foto und Bericht: Günther Steeg
Zur Verfügung gestellt von Rudolf Pieper (SZ)

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