Vorgeschichte zur Planung der Kapelle in Sandscheid

In meiner Schulzeit nach dem zweiten Weltkrieg hatten wir regelmäßig ein oder zweimal in der Woche Schulmesse vor Beginn des Unterrichts. Diese Messen fanden mangels anderer Möglichkeiten im Klassenzimmer statt.

Wilhelm Limbach (de Delleje Wellem), ein Landwirt aus Berghausen, bot daraufhin an, im „Uelech“ - so wird der Ackerbereich zwischen dem Bitzer Weg und der Pützgasse (der heutigen Sandscheider Straße) genannt - ein Grundstück für den Neubau einer Kapelle zur Verfügung zu stellen. Ebenfalls wollte er aus dem Eichenbestand seines Bauernhofes das notwendige Bauholz kostenlos zur Verfügung stellen.

Als Gegenpol zu diesem Angebot war auch Heinrich Schoroth aus Sandscheid bereit, seinerseits ein Grundstück gegenüber der Schule zur Verfügung zu stellen, tatkräftig bei der Errichtung mitzuwirken und auch eine gewisse Hausmeister- und Pflegefunktion zu übernehmen.

Die „Berser Fraktion“, also die demokratisch überwiegende Bevölkerung, favorisierte natürlich mit viel Ortspatriotismus und kämpfte für den Neubau in Berghausen und verwies auf vorgenannte Vorteile, wobei meiner Meinung nach vorab außer Acht gelassen wurde, welchen Standpunkt das Bauamt bei der Errichtung einer Kapelle „auf dem freien Feld“ einnehmen würde.

Letztendlich jedoch überwogen die Argumente für Sandscheid als Standort wegen der unmittelbaren Nähe zur zentral zwischen den Schuleinzugsbereichen Sand und Berghausen gelegenen Schule und der Nutzung für die Schulmesse. Heinrich Schoroth konnte darüber hinaus auf seinen Sohn Josef verweisen, der zu der Zeit Pater auf dem Michelsberg in Siegburg war und ggf. als Priester einspringen könne.

Somit dürften wohl diese als auch die Argumente der Lehrerschaft und der Geistlichkeit den Ausschlag gegeben haben, die Kapelle in Sandscheid zu bauen.

Schon im Jahre 1949 gründete sich ein Kapellenverein, der im Protokollbuch vom 10.4.1949 die Namen des Vorstandes festhielt. Es waren dies: Bernhard Winterscheid, Berghausen, Heinrich Schoroth sen. Sandscheid, Anna Büllesfeld, Sand, Heinrich Limbach, Berghausen, Matthias Gödt, Berghausen, Peter Heinz, Berghausen, Johann Westhofen, Bennerscheid, Josef Löwen, Sand und Wilhelm Manz, Waschpohl.

Bild von 1995 (ca)
Fotograf unbekannt; Text: Paul Winterscheidt
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Raum: Aus den Dörfern ringsum Vitrine: Sandscheid
Raum: Kapellen Vitrine: Kapelle Maria Frieden Sandscheid
Raum: Mein Steckenpferd Vitrine: Paul Winterscheidt (Geschichte(n)
Galerie: Kapelle Maria zum Frieden Sandscheid
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