st. „Klingelingeling, klingelingeling, hier kommt der Eiermann", spielte die Kapelle „Happy Express" in der Aula des Schulzentrums Oberpleis. Und da wusste jeder, wer das neue Prinzenpaar von Plees ist: Peter II. aus dem Geschlechte derer von Krey und seine Lieblichkeit Prinzgemahlin Marion I. Die vielen Närrinnen und Narren bereiteten den beiden einen triumphalen Empfang, so dass der neue Präsident der Narrenzunft Heinz Vogt meinte, es sei der längste Einzug eines Prinzenpaares in der Geschichte des Pleeser Fastelovends gewesen. Und Vogt weiter: „Prinz Peter ist der Herrscher über 100000 Eier und Hühner, denn er besitzt in Oberpleis eine Hühnerfarm. Jetzt herrscht er nicht nur über die Hühner, sondern auch über die Jecken und somit über halb Plees." Dem Superprinzenpaar wurde ein erstes dreifaches Alaaf ausgebracht. Marion entstammt der Familie Lichtenberg. Exprinz Jopa meinte beim Abschied: „Die schönsten Prinzessinnen kommen von der Strüch und die schönsten Prinzen aus Oberpleis". Denn beide Prinzen holten sich ihre Frauen aus Thomasberg. Eine wunderbare Proklamationsrede, die schon fast einer Büttrede glich, hielt Bürgermeister Herbert Krämer. Er bat zunächst die Kapelle, das Lied „Ob de Hohn bess oder Hahn" zu spielen, und alle stimmten mit ein. Dann sagte er, dass schon der Opa eine Hühnerfarm besessen habe und auch der Vater, der ebenfalls Peter hieß und Prinz von Oberpleis war. So war der Vater Prinz Peter der I. und nun der Sohn Prinz Peter der II. Prinz Peter II. ist seit 24 Jahren ein begehrter Büttredner und hat seinen Beruf als Geflügelzuchtmeister von der Pike auf gelernt. Ihre Lieblichkeit Marion I. ist nicht nur Funkenfrau, sondern auch Zunftfrau. Die Kreys haben zwei Kinder, die auch schon im Tanzcorps sind. Prinz Peter habe auch ein Hobby, verriet Krämer. Er sei Jäger und zwar im nahe gelegenen Sandscheid. Dann überreichte der Bürgermeister zusammen mit der „Stadtdirektorin" Renate Vedders (im Vorjahr Prinzessin und weil der Stadtdirektor nicht anwesend war, aber dem Prinzenpaar 100 Mark für Kamelle geschickt hatte) stellvertretend für Franz-Josef Schmitz die Prinzenernennungsurkunde. Zuvor hatte Exprinz Jopa seinem Nachfolger die Insignien der närrischen Herrschaft übergeben. Mit vielen Witzen gespickt war dann die Antrittsrede des Prinzen, der sich damit gleich die Herzen der vielen Jecken eroberte. Zum Abschied hatte Heinz Vogt dem Vorjahresprinzenpaar Blumen und Narrenkappe überreicht. Der Prinz gab sein Motto bekannt: „Im Fastelovend dieses Johr es nix su wie et fröher wor, denn leev Jecke, nun habet acht, et wird die Nacht zum Tag gemacht. Und wer um fünf Uhr es noch dabei, esu noh am ierschte Hahnenschrei, der kret von uns e Frühstücksei". Vor der Proklamation stieg Peter Krey noch in die Bütt. Sein Vortrag betitelte sich „Ne Strohwitwer". Die Sitzung am Hofe seiner Tollität und seiner Prinzessin eröffnete der erste Vorsitzende der Kolpingfamilie, Thomas Lissek, und begrüßte die riesige Narrenschar. Begrüßungsworte sprach auch der Präsident Heinz Vogt. Mit ihm zogen der Elferrat und die Funken in den blau-weiß geschmückten Saal ein. Herrlich war auch die Deckendekoration mit weit über 100 Regenschirmen in den Farben Blau-Weiß. Die „Dilledöppche" tanzten zu Ehren der Gäste. Hans-Werner Selzer beleuchtete das Leben in Plees in seinem närrischen Protokoll. Mit dem Song „Der Dingsbums aus der Dingsbumsstraße" rissen die „Zwei usem Vürjebirch" (Manfred Lohmer und Willi Nolden) die Narrenschar von den Stühlen. Kölsche Krätzcher kann man auch im Siebengebirge erzählen. Das stellten die „Zwei von d'r Domplaat" fest. Dann gab es tosenden Beifall für die Heisterbacherrotter „Siebengebirgsperlen". Hubert Stock stellte die Tänzer und Tänzerinnen vor. Und als der Präsident Heinz Vogt sagte, das Corps habe keine Honorarforderungen gestellt, wurde der Beifall noch größer. „O wie bist du schön" spielte die Kapelle, als „Et Tusnellche us dr Eefel" (Annemarie Brendt) die Treppe zur Bühne hochging. Heinz Vogt: „Wegen Dir haben wir heute eine alte Tradition gebrochen und erstmals eine Frau als Büttrednerin zugelassen. Aber wir haben das gerne getan, und hoffentlich bleibt dieser neue Stern am Narrenhimmel uns noch lange erhalten." Und noch von einer weiteren Tradition ist man abgewichen: Nur einheimische Kräfte auftreten zu lassen. Als „Zwei Plääteköpp" glänzten Hans-Gerd Vogt und Werner Klein. Schmetternde Töne gab die Big-Band der Prinzengarde aus Mechernich von sich. Franz-Rainer Lichtenberg bestieg die Butt als „Ne Fan vom Elferrat". Hermann-Josef Hermes mimte „Et Hermännche". Beifall über Beifall spendeten die Jecken im Saal für die Tänze der Zunftsterne und der Jungfunken, den „Zwei mit dem Dreh", die das Städtchen Bonn beleuchteten, und den „DorfSpatzen". Gesangliche hatten das Pleeser Geschehen in Lieder verpackt: Edgar Zens, Manfred Bosse, Wilfried Bellinghausen, Peter Tamme, Wolfgang Wendt und Heinz Vogt. Und als 20. Nummer dieses Abends sangen Mitwirkende und Besucher: „Pleeser Wind" und „So ein Tag". |