"Mit einem Kostenaufwand von rd. DM 930.000,- einschließlich der Zuleitungen wurde in Oberpleis die erste Kläranlage in der neuen Stadt Königswinter ihrer Bestimmung übergeben. Stadtdirektor Schmitz freute sich in seiner Ansprache, dass dieses Bauwerk nunmehr abgeschlossen sei. Bei dieser Kläranlage handelt es sich um eine biologische Anlage. Mit dieser ersten Kläranlage der Stadt Königswinter sind etwa 3 000 Personen an die Abwässerbeseitigung angeschlossen. „In unserer Stadt besteht somit ein großer Nachholbedarf“, sagte der Stadtdirektor, weil nunmehr erst knapp 10 % der Gesamtbevölkerung der Stadt an die Kläranlage angeschlossen sind. „Die Stadt", so fuhr der Stadtdirektor fort, „steht also vor großen Aufgaben." Zu den Kosten für diese erste Kläranlage gab das Land einen Zuschuss in Höhe von DM 510.000,-. Die nächste Kläranlage soll in Dollendorf entstehen. Noch im nächsten Jahre soll mit dem Bau begonnen werden, sobald die Pläne genehmigt von den zuständigen Behörden eingetroffen sind. Der Vertreter der Süddeutschen Abwässerbeseitigung, Schaible, überreichte den Schlüssel des neuen Hauses an Bürgermeister Hank, der ihn an den Leiter des Tiefbauamtes, Szemskat, weitergab. Schaible erklärte dann den Gästen, zu denen Herr Schindler vom Wasserwirtschaftsamt, die Ratsmitglieder mit der einzigen Frau, Frl. Probst, sowie der stellvertretende Bürgermeister Heinrich Klümpers gehörten, die Arbeitsweise der Kläranlage und führte anschließend durch die Anlagen. Bei der Arbeitsweise der Kläranlage handelt es sich um ein mechanisches Verfahren, welches vor genau 10 Jahren zum ersten Male in der Bundesrepublik und späterhin mit Erfolg angewandt wurde. Einen echten Beitrag zum Umweltschutz habe die Stadt Königswinter mit dem Bau der ersten biologischen Kläranlage in Oberpleis geleistet, erklärte Stadtdirektor Schmitz in seiner Ansprache bei der offiziellen Übergabe der Anlage. Die neue Kläranlage unterhalb des ehemaligen Bahnhofs der Rhein-Sieg Eisenbahn passt sich dem Landschaftsbild am Pleisbach gut an. Seit dem 2. Juni ist sie schon in Betrieb. Bei einem Rundgang erläuterte Regierungsbaumeister Schaible die Arbeitsweise der Oberpleiser biologischen Kläranlage. Die Anlage besitzt eine mechanische Vorreinigung, eine Anlage zum Auffangen des Grobschmutzes, einen Sandfang, Belebungsbecken mit Turbine und zwei Nachklärbecken. Der anfallende Schlamm wird zunächst in einem Faulbecken gesammelt. Es stehen aber auch Trockenbecken zur Verfügung. Der Schlamm kann von Landwirten als wertvoller Dünger genutzt werden. Schaible sagte, dass die mustergültig ausgestattete Anlage auch weiter gut betreut werde. Dem bisherigen Anlagenwart Rübenkamp sprach er seine Anerkennung für die gute Wartung aus. Die Kapazität der Kläranlage kann auf 5000 Anschlüsse erweitert werden. Bürgermeister Hank sagte, dass bis 1975 der Stadtrat viel für den Bau von Entwässerungs- und Kläranlagen tun werde. Dafür seien im Investitionsplan 25 Mill. DM vorgesehen. Der Vertreter des Wasserwirtschaftsamtes, Schindler, betonte, dass die Stadt Königswinter mit dem Bau der Oberpleiser Kläranlage einen wesentlichen und notwendigen Beitrag für den Umweltschutz geleistet habe. Schindler bat die Presse, doch nochmals die Bevölkerung darum zu bitten, keinen Müll wild abzulagern." |