Die Siebengebirgs-Zeitung berichtete: gst. „Och, ene Schornsteinfeger es Prinz von Plees." Selbst der Präsident der Narrenzunft, Franz Müllenholz, der diesen Ausspruch tat, wusste bis zum Einzug des Prinzenpaares Heinz II. und Kläre I. nicht, wer nun bis Aschermittwoch das närrische Zepter über die Metropole im Pleeser Hügelland schwingen würde. Die Prinzenmacher wussten ihr Geheimnis zu hüten. Doch der Bürgermeister musste wohl schon etwas gewusst haben, denn er hielt eine zündende Proklamationsrede auf Heinz und Kläre Badeberg. Unter den Klängen des eigenen Musikzuges und mit den Oberpleiser Funken zog das neue Prinzenpaar in die karnevalistisch dekorierte Aula des Schulzentrums ein, wo ihnen von den vielen Närrinnen und Narren ein stürmischer Empfang bereitet wurde. Franz Müllenholz meinte nach der Ankunft des Prinzenpaares mit seinem Gefolge: „Der Prinz gehört nun zwei Zünften an, der Narrenzunft und der schwarzen Zunft", womit er auf den Schornsteinfeger-Meister anspielte. Doch bevor Heinz II. seine Regentschaft antreten und mit seiner Prinzessin auf dem Narrenthron Platz nehmen konnte, nahm er das Spiegelzepter von seinem Vorgänger entgegen, der nur ungern von diesem schönen Amt Abschied nahm und den Präsidenten fragte: „Könne mer dat net noch ändere, kann ich et net noch jet maache?" Doch es war nichts mehr zu machen. So blieb Franz-Richard Vogt als Prinz der vergangenen Session nichts anderes übrig, als das Zeichen seiner Macht mit den Worten zu übergeben: „Ich wünsche euch, Heinz und Kläre, eine so schöne Regentschaft, wie ich sie mit meiner Prinzessin hatte. Und bedenke, Heinz, wenn Du in diesen Narrenspiegel schaust und Dich nicht mehr erkennst, dann ist es Zeit, nach Hause zu gehen." Dann überreichte das Vorjahresprinzenpaar seine letzten Prinzenorden an Heinz II. und Kläre I., die ihrerseits als erste Amtshandlung ihren Orden an die Abdankenden überreichten. Aber nicht nur der Prinzenorden wechselte den Besitzer, sondern auch der diesjährige Orden der Narrenzunft. Herzlich begrüßt wurde Bürgermeister Günter Hank, der ohne sein „Maskottchen", Stadtdirektor Franz-Josef Schmitz, erschienen war. Er verlas die Ernennungsurkunde zum närrischen Herrscher über das Pleeser Bergland, zugleich die Absetzungsurkunde von Bürgermeister und Stadtdirektor bis zum Aschermittwoch. „Beinahe hätte ich Frau Kollegin zu Kläre Badeberg sagen können, denn wenn die UBG einen Sitz mehr bei der jüngsten Kommunalwahl errungen hätte, wäre sie im Stadtrat vertreten", begann der Bürgermeister seine Proklamationsrede, und weiter: „Sie, Prinz Heinz II., sind ein Freudenspender auf der Erde und auf den Dächern. Schon viele Jahre sind Sie im Elferrat der Narrenzunft. Bereits Ihr Vater bekleidete aktiv ein Amt im Elferrat der Narrenzunft. Sie sind zwar ein kleiner Prinz, doch auch kleine Menschen sind nicht ohne Bedeutung, besonders dann nicht, wenn sie im Zeichen des Zwillings geboren sind. Das Licht der Welt erblickten Sie in Eisbach, während Ihre charmante Prinzessin in der Eifel geboren wurde." Namens der Stadt überreichte Hank beiden Prinzenpaaren herrliche Blumensträuße. Prinz Heinz II. gab sein Motto bekannt: „Weggefegt werden alle Sorgen, die von gestern, heute und morgen". Zu Ehren des neuen Prinzenpaares und aller Jecken im Saal erfreuten die Blau-Weißen Funken mit einem Stippeföttchestanz und Mariechen Heike Dressel mit einem zünftigen Solotanz. Die Proklamation wurde eröffnet mit einem Tanz der „Blau-Wieße Ströpp" unter der Leitung von Ellen Ciracci und der neuen „Pleeser Zunftsterne" mit Bärbel Trotnow. Beifall spendeten die Närrinnen und Narren dem „Vereinsmeier" Hans-Gerd Vogt und Rüdiger Dahs als „de Lambert", der mit seinem Fahrrad Furore machte. |