kaplan bauer wurde Pfarrer

Die Siebengebirgs-Zeitung berichtete:

Eine ehrenvolle Berufung erhielt in diesen Tagen Kaplan Heribert Bauer aus Oberpleis. Er bewarb sich um die Pfarrerstelle an der Pfarre St. Peter in Zülpich. Kardinal Höffner gab seine Zustimmung zu dieser Bewerbung. Am 11. Oktober nun wird Pfarrer Heribert Bauer in sein neues Amt eingeführt werden. Ende September wird er die Gemeinde Oberpleis verlassen. Die Oberpleiser bedauern das Scheiden von Kaplan Bauer sehr. Heribert Bauer ist „ene echt kölsche Jong", denn seine Wiege stand im Jahre 1931 in Köln. Dort besuchte er auch das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, wo er 1952 das Abitur mit Erfolg bestand. Mehrere Semester studierte er dann in Köln Philologie. Dann sattelte er um und begann in Bonn ein Studium der Theologie, welches er in Innsbruck fortsetzte. Auf seinen Priesterberuf bereitete sich Heribert Bauer im Kölner Priesterseminar vor.

Kardinal Frings weihte ihn im Jahre 1960 zum Priester. Jeweils fünf Jahre wirkte der junge Geistliche als Kaplan in Bensberg-Herkenrath und an der St. Pankratius-Gemeinde in Oberpleis. In Oberpleis wirkte er zunächst unter Pfarrer Wichert und dann unter Pfarrer Stein. Sofort nach seiner Einführung als Kaplan in Oberpleis ernannte ihn die Kolpingfamilie zu ihrem Präses. Da die Narrenzunft aus der Kolpingfamilie entstand, oblag es Kaplan Bauer, die jährlichen Karnevalssitzungen durch eine Art Büttrede zu eröffnen. Die Tätigkeit fiel Kaplan Bauer nie schwer. Kaplan Bauer war es auch, der vor 4 Jahren die Altenfahrten ins Leben rief. Etwa 200 alte Leute nahmen jeweils an diesen Fahrten teil, wobei sich Kaplan Bauer als Conferencier betätigte. Kaplan Bauer oblag auch die Jugendarbeit in Oberpleis. Unter seiner Regie wurde die Pfarrbücherei erneuert. Als Religionslehrer wirkte Kaplan Bauer an der Volksschule, der heutigen Hauptschule, an der Realschule und am Gymnasium.

In der in dieser Woche erschienenen „Pfarrfamilie" richtet Kaplan Bauer ein Dankeswort an alle Pfarrangehörigen der Pfarrgemeinde Oberpleis, das wir nachfolgend wiedergeben möchten:

"Ein Wort des Dankes zum Abschied von Oberpleis

Unser Erzbischof hat mich zum Pfarrer von St. Peter in Zülpich ernannt. Nach fast fünfjähriger Tätigkeit in Oberpleis fällt mir der Abschied nicht leicht. Ich war gerne in Oberpleis und habe sehr bald die Menschen in dieser Gemeinde liebgewonnen. In meiner Arbeit habe ich nur das fortzusetzen brauchen, was andere vor mir grundgelegt haben. Überall, in der Kolpingfamilie wie in anderen pfarrlichen Gremien, habe ich aufgeschlossene Menschen angetroffen, die sich bemühten, eine lebendige, offene und moderne Gemeinde zu schaffen. Ohne die Mitarbeit zahlreicher Laien hier, deren Sachverstand und Können ich immer mehr schätzen lernte, hätte manches Werk in den vergangenen Jahren nicht durchgeführt werden können, ich denke z. B. an die geleistete Arbeit in der Kolpingfamilie in den vergangenen Jahren oder an unsere „Pfarrfamilie", die alle vierzehn Tage in gemeinsamer Arbeit zusammengestellt wurde.

Sie alle haben mich in Ihrer Mitte als Bruder unter Brüdern aufgenommen, und viele menschliche, ja freundschaftliche Bande sind in der Zeit geknüpft worden. Wollte ich alle Personen nennen, denen ich zu Dank verpflichtet bin, der Platz hier würde nicht reichen. Ein besonderes Wort des Dankes möchte ich aber doch den Kranken und Alten dieser Gemeinde sagen, die meine besonderen Freunde sind. Vor allem ihr Gebet und Opfer haben mir immer wieder Kraft und Mut für meine Arbeit gegeben, besonders in schweren Stunden. Ich bitte auch weiterhin um Ihr Gebet. Auch Ihrer Anliegen werde ich gerne beim Heiligen Opfer gedenken. So bleiben wir alle im Gebet miteinander verbunden.

Meine Einführung in Zülpich ist am Sonntag, dem 11. Oktober 1970, um 15 Uhr.
Heribert Bauer"

Die Siebengebirgs-Zeitung wünscht Herrn Kaplan Bauer alles Gute für die Zukunft. Möge er in seiner neuen Pfarrei so segensreich wirken, wie er es in Oberpleis getan hat.


Bild von 1970
Foto und Text: Günther Steeg
Quelle: Siebengebirgs-Zeitung Nr. 35 vom 5. Sept. 1970
Zur Verfügung gestellt von Friedrich Müller

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