Die Oberpleiser können wieder in ihrer Gemeinde zum Gottesdienst gehenFahren Sie mit der Maus über das Bild. Info = Mauspfeil wird zur HandDas Bild hat beschriftete Bereiche.
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Die Siebengebirgs-Zeitung berichtete:

Gottesdienste jetzt in Notkirche

Ab Samstag, 4. September, können die Oberpleiser Katholiken die Gottesdienste wieder in ihrer Heimatkirche besuchen und müssen nicht mehr nach Uthweiler „auswandern". Zwar ist die Kirche nach dem Erdbebenschaden vom April des vorigen Jahres noch nicht wieder hergestellt, aber man hat eine Notkirche hergerichtet. Der ehemalige Pfarrsaal wurde ausgebaut und bietet etwa 150 Gottesdienstbesuchern Platz. Die Bänke wurden aus der Kirche übernommen. Der Altar stammt aus dem Oberpleiser Altenheim St. Konstantia und der Tabernakel aus der Kapelle Sandscheid. Die Wände wurden mit Gipsplatten hergerichtetm und die Beleuchtung der ganz in weiß gehaltenen Gebetsstätte besteht aus einfachen Baustellenlampen, die sich aber gut dem Saalniveau anpassen. Die Sonntagsmessen sind wie vor dem Erdbeben in der Kirche St. Pankratius: samstags 18 Uhr, sonntags 8.30 Uhr, 10 Uhr und 11.30 Uhr. Sollte das nicht ausreichen, werden zusätzliche Gottesdienste eingefügt. Die Messfeiern in Uthweiler finden wieder wie früher statt, und zwar samstags um 19 Uhr sowie sonntags um 8 und 10 Uhr. Die Sonntagsmesse in Eisbach fällt nun wieder fort. Über die Werktagsmesse informiert das Wochenblatt.

Bis zur Einrichtung der Notkirche war ein langer und mühsamer Weg zu gehen. Zunächst war geplant, die Erdbebenschäden in wenigen Wochen beseitigen zu können. Aus Kostengründen war daher auf die Notkirche verzichtet worden. Als sich dann herausstellte, dass die Arbeiten in der Kirche viel länger dauern würden, hat sich die Kirchengemeinde mit dem Generalvikariat als Geldgeber und dem Regierungspräsidenten als Eigentümer des Kreuzganggebäudes ins Benehmen gesetzt. Der Regierungspräsident hat die Genehmigung erteilt und das Generalvikariat die nicht unerheblichen Kosten übernommen. Die neugeschaffene Notkirche ist allerdings nicht allzu groß. Einige größere Gottesdienste wie Christmette und Erstkommunion werden noch in Uthweiler gehalten. Aber in etwa einem Jahr, so hofft Pfarrer und Dechant Willi Müller, ist die Kirche wieder hergerichtet und erstrahlt in neuem Glänze.

Insgesamt finden und fanden drei Bauprojekte in der Kirchengemeinde statt. Neben der Herrichtung der Notkirche laufen die Arbeiten an der Kirche weiter, und anschließend wird das Gotteshaus eine neue Außenfassade erhalten. Dies war ohnehin vorgesehen.

Die Verputzarbeiten an den wiederhergestellten Gewölben sind in vollem Gange, nach wie vor sind alle Beteiligten bemüht, die Kirche so schnell wie möglich benutzbar zu machen. Die Gewölbe waren stark beschädigt, dies ist aber nicht nur auf die Folgen des Erdbebens zurückzuführen, sondern schon auf eine falsche Bauweise der Kirche im Mittelalter. In der nächsten Woche soll das beschädigte Kreuz auf dem Kirchturm wieder aufgesetzt werden. Schon vor dem Erdbeben war beschlossen worden, mit der Schaffung eines Durchbruches des Kreuzganggebäudes einen direkten Zugang in den Innenhof zu schaffen. Der Durchgang soll den Innenhof und den erhaltenen Teil des Kreuzganges für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Zugleich erleichtert er den Zugang zum Pfarrhaus und gibt vielleicht auch die Möglichkeit, die Kirche tagsüber offen zu halten. Die Kosten des Erdbebenschadens und für die Notkirche trägt das Generalvikariat in Höhe von etwa 3,5 Millionen Mark. Für den Außenanstrich und den Durchgang muss die Gemeinde aufkommen: ca. 130000 Mark. Die Finanzierung aller Maßnahmen ist gesichert. Schließlich erhält die Kirche eine neue Heizung. Auch wird der Glockenstuhl erneuert.

Bild von 1993
Foto und Text: Günther Steeg
Quelle: Siebengebirgs-Zeitung Nr. 36 vom 09.09.1993
Zur Verfügung gestellt von Friedrich Müller
1Pastor Willi Müller
2Heinz Lindlar

Raum: Katholische Kirche Vitrine: Ereignisse
Raum: Presseberichte 2 (ab 1990 bis 2000) Vitrine: Siebengebirgs-Zeitung 2 (ab 1990 bis 2000)
Galerie: Erdbeben 1992
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