"Im Schmitz-Hank-Look erschien Prinz Alfons I. auf der närrischen Bühne bei der Galaprunksitzung der Oberpleiser Narrenzunft im Saale Bellinghausen. Unter dem Jubel der zahlreich erschienenen Närrinnen und Narren lüftete die neue Tollität seine Narrenkappe — und hervor kam 'en Pläät', genau wie die von Franz-Josef Schmitz, seines Zeichens Stadtdirektor von Königswinter. Prinz Alfons trägt aber auch einen Bart, genau wie der von Bürgermeister Hank. Stadtdirektor und Bürgermeister standen neben dem neuen Narrenherrscher von 'Plees' auf der Bühne. Sie nahmen die Proklamation des neuen Prinzenpaares, welches genau wie das närrische Paar des Vorjahres aus der Republick Berghausen stammt, vor. Hank und Schmitz verlasen die Ernennungsurkunde und bekundeten vor Alfons I. und Ihrer Lieblichkeit Maria I. (Wegen) unter dem Jubel der 600 Besucher der närrischen Schau ihre Untertänigkeit. Zu den ersten Amtshandlungen des Prinzen gehörte die Übergabe eines Pickels und eines Spatens an die Stadtoberen. Damit soll der Wegebau im Oberpleiser Raum verbessert und ein Rathaus in Oberpleis gebaut werden. Auch die Beleuchtung bedürfe einer Verbesserung. Alfons I. erklärte jedoch bis Aschermittwoch Bürgermeister und Stadtdirektor für abgesetzt. 'Die hann bes Aschermittwoch nix ze sare'. Die Regierungserklärung der neuen Tollität war mit vielen lokalen Verordnungen gewürzt. Das Motto des Prinzen lautet: 'Lasst uns lachen und fröhlich sein, dann ist im Herzen Sonnenschein'. Bis das Prinzenpaar den Saal betrat, wusste selbst Präsident Helmut Reuter nicht, wer närrisches Herrscherpaar sein würde. Die 'Prinzenmacher' hatten dicht gehalten. Mit dem Postillonlied hatte Adjutant Kurt B. Wirtz, der auf diese Melodie einen 'Prinzentext' geschrieben hatte, den Einzug des blümchenwerfenden Prinzenpaares in den Saal angekündigt. Begleitet wurden Alfons und Maria von den Blau-Weißen Funken. Alfons war früher Kommandant der Pleeser Funken. Als Vorsitzender der Kolpingsfamilie habe er auch noch etwas bei der Narrenzunft zu sagen, meinte der redegewandte Präsident Helmut Reuter. Vorjahrsprinz Walter I. und seine Gertrud überreichten ihren Nachfolgern die Zeichen der Würde. Bürgermeister Hank hatte für die neue Lieblichkeit ein Blumenangebinde in den Farben der Stadt mitgebracht. Alfons I. und Walter I. tauschten ihre Prinzenorden aus. Auch gab es den Gesellschaftsorden für den neuen Prinzen. Prinz Alfons I. versprach, dass unter seiner Regentschaft der Pleeser Karneval das bleiben soll, was er war. 'Walter und Gertrud haben die Tradition hochgehalten, ich will das Gleiche tun'. Am Hofe seiner Tollität entwickelte sich dann eine närrische Schau einheimischer Karnevalisten. Der neue Protokollarius, Wolfgang Merten, hatte das lokale Geschehen unter die Lupe genommen. Vor allem nahm er sich den Bau der geplanten Bundesbahnschnellstrecke Köln—Quirrenbach—Groß-Gerau vor. Meinte der aus Stieldorf ausgeliehene Protokollarius, der aber in die Reihen der Pleeser Narren aufgenommen wurde: 'Wenn für den Bau ein Berg fallen sollte, dann haben wir kein Siebengebirge mehr, sondern nur noch ein Sechs-Gebirge. Sollte aber ein Berg durchschnitten werden, hätten wir gleich acht Berge und eine Achterbahn'. Beifall gab es für die Elferratsmitglieder, die für den 'selig dahingeschiedenen' Kirchenchor mit lustigen Schlagern unterhielten. Als Dirigent fungierte Präsident Reuter. Heinz Berger stellte sich als 'Arme Deuwel' vor. Mit neuen Mützen und neuen Instrumenten, aber auch mit einem neuen Repertoire erfreuten die Musikanten vom Auelgau unter Josef Miedens Leitung. Große Klasse war Günter Ashauer als Schwedenmädel. Der Club Hupp 17 berichtete über die Werbewoche einer Oberpleiser Drogerie. Nach dem Auftritt der Blau-Weißen Funken setzte Hans-Peter Büllesfeld als 'Heimwerker' den Reigen der Büttvorträge fort. Erich Westhofen erschien wie seit Jahren wieder in der Kluft eines 'Altrüschs'. Mit Oberpleiser Lokalpolitik gewürzt war das Zwiegespräch von Rüdiger Dahs und Peter Krey." |