gst. Das seit Monaten streng gehütete Geheimnis ist in Plees gelüftet: Präsident Franz Müllenholz stellte im Mittelpunkt der Großen Prunksitzung der Narrenzunft das neue Prinzenpaar dem jecken Volk vor. Taschentuchschwenkend und mit zahlreichen brennenden Wunderkerzen im großen Saal der Aula des Schulzentrums empfingen hunderte von Narren und Närrinnen das neue Herrscherpaar: Klaus 1. und Mäggi 1. aus dem Geblüte der Schurffs. Genau an ihrem 22. Hochzeitstag wurde das närrische Regentenpaar durch den Präsidenten, das Vorgängerpaar Heinz II. und Kläre 1. sowie durch Bürgermeister Günter Hank inthronisiert. So konnten Klaus und Mäggi gleich ein Jubiläum feiern: Sie sind nunmehr zwei mal elf Jahre verheiratet.
Exprinz Heinz II. überreichte seinem Nachfolger das Zepter, das äußere Zeichen seiner jecken Regentschaft. Natürlich wurden auch Orden ausgetauscht. Heinz II. überreichte Klaus 1. seinen letzten und Klaus 1. seinem Vorgänger den ersten närrischen Prinzenorden. Die Proklamationsrede des Bürgermeisters glich einer Büttrede. In seiner humorvollen Art und Weise überbrachte er zunächst die Grüße des verhinderten Stadtdirektors Franz-Josef Schmitz sowie des farbenreichen Stadtrates. Im Rat gäbe es Schwarze, Rote, Blau-Gelbe, Grüne und auch Farblose. Nachdem zuvor Präsident Franz Müllenholz dem närrischen Volk das Prinzenpaar als ein echtes Geblüt vorstellte, er aus Oberpleis und sie ein kölsches Mädchen, ging der „abgesetzte Bürgermeister" in seiner Rede auf die Sternkreiszeichen von Prinz und Ihrer Lieblichkeit „Pleesia" ein. Klaus wurde im Sternkreiszeichen des Fisches und Mäggi im Zeichen des Löwen geboren. Günter Hank hatte sich extra für diesen Abend in Unkosten gestürzt und aus seiner eigenen Tasche (der Stadtdirektor habe diese Kosten aus dem Stadtsäcke) abgelehnt) zwei Bücher über die Bedeutung der Sternkreiszeichen gekauft und las daraus nunmehr heitere Passagen, so richtig treffend auf Klaus und Mäggi, vor.
Hank, der sodann bekanntgeben mußte, daß ein Malheur'chen passiert sei, denn die Ernennungsurkunde der Stadt zum Prinzenpaar sei im Dienstwagen des Stadtdirektors irrtümlich liegengeblieben, trug den Text bereits auswendig vor, denn er proklamiere nunmehr zum 17. Male · ein Prinzenpaar und überreichte·der charmanten Mäggi einen „recht teuren" Blumenstrauß. Zu Ehren der - neuen Tollitäten tanzten dann die Blau-Weißen Funken mit ihrem Tanzpaar Britta Berres und Uwe Weitauer. Eröffnet hatte die Sitzung der Narrenzunft der Präses der Kolpingsfamilie Oberpleis, Pfarrer Willi Müller. Herrlich anzuschauen waren dann die Tänzchen der kleinen „Blau-Wieße Ströpp".
Jedes Kind erhielt einen Orden, worauf die Pänz besonders stolz waren. Zum ersten Male dann ein Jungkarnevalist in der Bütt. Als „Hänschen-klein" hatte Markus Dahs gleich Riesenerfolg. Er erzählte von einer Schulfahrt auf hoher See. Der Präsident sagte dem närrischen Nachwuchstalent eine Karriere im Karneval voraus. Auch die Pleeser Zunftsterne, ebenfalls ein Nachwuchstanzkorps, unter der Leitung von Bärbel Trotnow, begeisterte die große närrische Schar in der Aula. Stolz verkündete der Präsident, daß diese Sitzung nur aus eigenen Kräften bestritten werde, selbst die Musik kommt aus eigenen Reihen. Zum er sten Male spielten bei einer Sitzung die „Pleistalbläser" auf. Als Fernsehfan begeisterte Peter Krey. Das heitere Finale des ersten Teiles bestritten dann musikalisch die Bläser aus dem Auelgau und tänzerisch boten die Funken des Prinzen ein herrliches Schlußbild. |