Adolf I. und Liesel I. (Röttgen)

Bürgermeister  inthronisierte Pleeser Prinzenpaar

gst. Mitten aus dem Dorf und mitten aus dem Karneval stammt das neue Oberpleiser Narrenherrscherpaar Adolf 1. und Liesel 1. (Röttgen). Am Samstagabend wurde das stattliche Prinzenpaar durch Bürgermeister Günter Hank nach einer tollen Büttrede inthronisiert. Adolf Röttgen ist Elferratsmitglied und Ehefrau Liesel eine sehr aktive Zunftfrau. Der gelernte Schmiedemeister betreibt heute mit seiner Familie ein Porzellanfachgeschäft. Am 18. Dezember 1933 wurde der Prinz im Zeichen des Schützen geboren. Die Wiege der Prinzessin stand im Pleeser Vorort Frohnhardt. Stadtdirektor Franz-Josef Schmitz verlas die Urkunde, wonach er und Bürgermeister Günter Hank bis Aschermittwoch abgesetzt sind.

Nach der Überreichung dieser Erklärung an das Prinzenpaar erklang ein erstes kräftiges „Plees Alaaf '. Doch zuvor wurde das vorjährige Prinzenpaar Klaus und Mäggy mit einem Blumenstrauß und einem Bützchen des Präsidenten Franz Müllenholz verabschiedet. Exprinz Klaus überreichte das Zeichen der prinzlichen Macht an seinen Nachfolger Adolf 1. Ein erster Ordensaustausch zwischen den beiden Tollitäten beendete den Akt der Inthronisation. Bürgermeister Hank hatte für die charmante Liesel 1. einen Blumenstrauß und für den Prinz 150 DM als Beihilfe zum Wurfmaterial des Karnevalszuges mitgebracht. Prinz Adolf 1. gab sein närrisches Motto bekannt: „Ob dick ob dünn, ob alt, ob jung, wir feiern Karneval mit Schwung".

Die Proklamation des neuen Prinzenpaares mußte zeitlich verschoben werden, da Bürgermeister Hank später kam. Als Entschuldigung gab er an, er habe seine „Madam" zum Düsseldorfer Flughafen gebracht. Sie bleibe bis Aschermittwoch in Afrika, um dort den Karneval zu studieren. Zu Ehren des neuen Prinzenpaares legten die Blau-Weißen Funken einen zünftigen Tanz aufs Parkett der Aula. Eröffnet wurde die Sitzung am Hofe des Tollitätenpaares  mit einem Tanz der „Blau-Wieße Ströpp", einstudiert von Elke Ciraci. Die Donkosaken wären vor Neid erblaßt, hätten sie den russischen Tanz der „Pleeser Zunftsterne" gesehen,  einstudiert von Bärbel Trotnow. Als Eisbrecher in der Bütt erntete Hans-Gerd Vogt tosenden Applaus, der als „Klaavhannes" Oberpleiser Ereignisse eingefangen hatte und sie glossierte. Die weitere Sitzung wurde gestaltet von eigenen Kräften sowie von Tanzcorps aus Eudenbach und Köln. Kurz nach Mitternacht endete der karnevalistische Abend der Narrenzunft mit dem 1972 von Werner Dohle, Heinz Vogt und Edgar Zens getexteten und komponierten Lied vom „Pleeser Wind".

Bild von 1987
Textformatierung und Bildbearbeitung: Friedrich Müller und Franz Bellinghausen
Quelle: Siebengebirgs-Zeitung Nr. 7, vom 12.02.1987; Foto: Karl Balensiefen; Bericht: Günther Steeg

Raum: Karneval Vitrine: Prinzenpaare
Raum: Karneval Vitrine: Narrenzunft Oberpleis
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