"Dorffrauen belebten alten Brauch und rückten dem Schmutz am Dorfpütz zu Leibe
Mit Schrubbern, Eimern, Klobürsten und was sonst so an Reinigungsgeräten in den Haushalten vorhanden war, rückten die Frauen der Dorfgemeinschaft an, um den im vorigen Jahr errichteten Dorfpütz wieder auf Vordermann zu bringen. Der alte Dorfbrunnen (Pütz) von Pleiserhohn war neben der Marienkapelle schon im vorletzten Jahrhundert der Dorfmittelpunkt, und obwohl das Dorf bereits 1965 an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen wurde, blieb er bis etwa 1970 in Betrieb.
Jedes Jahr zur Pfingsten trafen sich die Dorffrauen hier zum 'Pützschrubben', und dabei wurden auch so einige Gläschen an 'Brandewein' verputzt. Diesen alten Brauch beschlossen die Frauen jetzt wieder aufleben zu lassen. Nachdem die Männer vier Stunden lang von Haus zu Haus gegangen waren um das Lied vom 'Ri-Ra-Röschen' zu singen und so Eier, Speck und weitere Schätze für den Eierkuchenabend einzusammeln und dabei auch einiges 'gezwitschert' hatten, forderten die Frauen ihr Recht. Sie statteten sich mit einigen Flaschen und Reinigungsgeräten aus und machten sich ans Werk. Es steht allerdings nicht hundertprozentig fest auf welchem Gebiet sie eifriger waren: beim Zwitschern oder beim Reinigen."
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