Abschied von Bürgermeister Günter Hank - 21 Jahre im Amt - Rat wählte Nachfolger
„‘Wir stehen heute an einem Wendepunkt in der kommunalen Geschichte der Stadt Königswinter, denn Günter Hank hat Mandat und Amt niedergelegt. Das ist in Königswinter ein besonders einmaliger Vorgang, denn es scheidet nicht irgendein Bürgermeister aus, sondern der Bürgermeister, der seit der Gründung der Stadt in der heutigen Form, seit 1969, dieses Amt innehatte. Günter Hank tritt von der kommunalpolitischen Bühne ab‘.
Mit diesen Worten würdigte am Montagabend in der mit Blumen und mit den Fahnen Englands, Frankreichs und der Bundesrepublik geschmückten Aula des Schulzentrums Königswinter die stellvertretende Bürgermeisterin Dr. Renate Heck die Verdienste von Günter Hank. Sie dankte dem Scheidenden für seine vielschichtige Tätigkeit, für seine Art und Weise wie er das Amt führte und wahrnahm. Er habe wesentlich am Zustandekommen der internationalen Beziehungen innerhalb der Partnerschaften mit Cleethorpes und Cognac mitgewirkt. Dr. Heck: ‚Es ist nicht übertrieben, wenn ich sage, dass wir es ihm verdanken, wenn heute die Menschen in Berg und Tal sich als Königswinterer fühlen, wenn ein, Wir-Gefühl' an die Stelle des .die da unten' oder, die da oben' getreten ist. Echte Bürgernähe war eine ureigenste Eigenschaft von Günter Hank. Er hat es im Laufe der Jahre als Mann des Ausgleichs geschafft, dass auch bei größeren Auseinandersetzungen zwischen den Parteien immer ein Kompromiss gefunden wurde. Neben allen diesen kommunalen und politischen Aktivitäten sollte man nicht vergessen, dass Günter Hank auch in seinem sozialen Umfeld in der Kirchengemeinde, im Krankenhaus und im Altenheim eingebunden und aktiv tätig war."
‚Sein rheinisches Temperament‘, so führte Dr. Renate Heck weiter aus, ‚sein angeborenes Redetalent und seine Kontaktfreudigkeit haben ihm sicher sein Amt erleichtert. Er hat Anteil genommen am Geschick anderer, er hat Hilfsbereitschaft und Interesse in seiner Stadt bewiesen. Keiner wird dies so total, so fordernd gegenüber sich selbst und seiner Familie nachvollziehen und fortsetzen können. Dem Nachfolger als Bürgermeister wünsche ich, dass er seinen eigenen Stil finden und durchsetzen kann. Es wird nicht einfach sein. Dem scheidenden Bürgermeister und Ratsmitglied Günter Hank möchte ich an dieser Stelle danken für alles, was er für diese Stadt, ihre Bürger und ihren Rat getan hat. Günter Hank hat sich um die Stadt Königswinter verdient gemacht‘. Zum Abschied als Ratsmitglied überreichte Dr. Renate Heck Günter Hank, der zwischen seinen Freunden aus Cleethorpes und Cognac Platz genommen hatte, ein Buchgeschenk.
Als Nachfolger von Günter Hank im Stadtrat wurde Andreas Schimanietz (CDU) verpflichtet. Für den ebenfalls aus dem Rat zurückgetretenen Henning Niemeyer (Grüne) wurde Christof Welters verpflichtet. Die geheime Wahl des Bürgermeisters leitete der Altersvorsitzende Felix Bäßgen. 32 der 42 Ratsmitglieder gaben Herbert Krämer ihre Stimme, sieben stimmten gegen ihn und drei enthielten sich. Für Krämer, der bisher zweiter stellvertretender Bürgermeister war, bestimmten die Ratsmitglieder ebenfalls in geheimer Wahl das CDU-Ratsmitglied Gerd Klant. Er erhielt 33 Ja- und sechs Neinstimmen bei drei Enthaltungen. Die Einführung und Vereidigung von Herbert Krämer nahm Felix Bäßgen vor. Die Verpflichtung von Gerd Klant erfolgte durch den neuen Bürgermeister Herbert Krämer.
Abschied in Haus Bachem: Zahlreiche Freunde hatten sich im Haus Bachem in der Altstadt eingefunden, um Abschied zu nehmen von Günter Hank. Die Laudatio für ihn hielt bei dieser Gelegenheit Franz Riscop: ‚Sie haben stets mit Erfolg versucht, ein einigendes Band zwischen den aufeinander- prallenden Meinungen im Rat zu schmieden. Wir sind sicher, dass wir uns noch sehr oft daran erinnern werden, wie Sie uns im Rat und im Hauptausschuss zu den richtigen Entscheidungen geführt haben‘. In seiner weiteren Rede ging Riscop auf fröhliche und weniger erfreuliche Stunden und Erlebnisse ein und blätterte zurück im Zeitgeschehen der letzten 40 Jahre. Riscop erwähnte auch die Vorliebe von Günter Hank für schöne Bilder: ‚Alleine hier im Haus Bachem hängen eine Reihe Gemälde, die Hank angekauft hat.
Er ließ sich immer wieder Möglichkeiten der Finanzierung einfallen, und das Bild von Franz Ittenbach kam als Leihgabe ins Siebengebirgsmuseum. Günter Hank rief zu einer Spendenaktion auf und innerhalb 14 Tagen hatte er 65 000 DM für den Ankauf eines echten Achenbachs zusammen‘. Riscop erinnerte dann an die China-Reise. ‚Auch die diejenigen die nicht mitgefahren waren, bekamen genau Bescheid, denn ‚Im Tubak‘ erzählte Günter Hank ausführlich bei einer Veranstaltung der Volkshochschule. Kein Erlebnis, worüber er nicht in humorvoller Form den Königswinterern berichtete. Besonders haften geblieben sind seine Erlebnisse bei der Fahrt mit der Trassibi-rischen Eisenbahn‘. Riscop, der für alle Ratsfraktionen sprach, fasste schließlich alles zusammen in dem Satz: ‚Günter Hank hat sich hohe Verdienste um unsere Stadt Königswinter erworben‘. Er überreichte im Beisein der Fraktionsvorsitzenden von SPD und FDP dem Scheidenden als gemeinsames Geschenk einen Kupferstich von Werner Holler aus dem Jahre 1652."
|