Virtuelles Heimatmuseum

Eine faszinierende „Reise“

VON TORSTEN PELKA, 29.02.08, 20:20h

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Anschaulich, übersichtlich und reich bebildert präsentiert sich das “Virtuelle Heimatmuseum”. Auf den Internetseiten des Werbekreises lässt sich die Geschichte von Oberpleis virtuell erleben. Vom heimischen Computer aus können sich Internet-Nutzer in dem Heimatmuseum umschauen.
 

KÖNIGSWINTER-OBERPLEIS. Egal ob bei Regen oder Schnee - ein Ausflug in ein Museum ist immer eine spannende Sache, unabhängig vom Wetter. Was aber, wenn sich dieser Ausflug von zu Hause aus unternehmen lässt? Mit der Präsentation des „Virtuellen Heimatmuseums“ läutete der Werbekreis Oberpleis eine ganz neue Ära Königswinterer Historienforschung ein. „Das ist eine echte Pionier-Tat“, lobte Königswinters Bürgermeister Peter Wirtz.

Am Anfang, so Günter Herr, Vorsitzender des Werbekreises Oberpleis, sei er schon von der Idee ein wenig verwirrt gewesen. Der Werbekreis und ein Museum? Eigentlich sei die Organisation doch eher auf die Zukunft ausgerichtet, aber: „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft gewinnen.“

Wer die Tür zur Ausstellung öffnet, tritt ein in eine Reise durch die Oberpleiser Geschichte. Fein säuberlich in Rubriken wie „Aus den Dörfern ringsum“, „Kriegszeiten“ oder schlicht „Dokumente“ eingeteilt, in so genannten „Schubladen“ aufgeräumt, wartet eine schiere Informationsflut auf den Internet-Nutzer. Beginnend bei der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortes im Jahre 948 bis zurück in „Siedlungsspuren aus ältester Zeit“ entfaltet sich ein Bilderbogen, der Heimatgeschichte zur Faszination werden lässt. Alte Klassenfotos, Bilder der Dollendorfer Straße, gemacht im Abstand von 50 Jahren, die Veränderung Oberpleis vom ländlichen Dorf zum regionalen Zentrum wird greifbar und deutlich.

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Freuen sich über den Start (v.l.):Günther Herr, Edgar Zens, Willi Joliet, Werner Dahm, Hans Hillen, Walter Bütz und Franz Bellinghausen
Foto: Kehrein

Die Idee zu dem Projekt stammt, so Hans Hillen, Schriftführer des Werbekreises, eigentlich von Johannes Bellinghausen. Seine Vision: Die Erinnerungen und Dokumente nicht verloren gehen zu lassen, für die Nachwelt zu erhalten. Als der sozusagen Lieferant habe sich allerdings Bernhard Gast erwiesen - den, freute sich Hillen, hätten sie gerade noch davon abhalten können, seine Sammlung ins Bildarchiv nach Darmstadt zu geben. Hillen: „Eigentlich ging alles rasend schnell. Auch als die Seite noch nicht freigeschaltet war, erschlug uns fast die Flut der Dokumente, die wir bekamen.“

Vom „Köbes-Saal“ über den mehrflügeligen Fachwerkhof in Ruttscheid bis zur spannenden Frage, ob nun Sankt Pankratius auch in alter Zeit farbig gestrichen oder „steinsichtig“ gewesen sei - „Pleeser“ Geschichte wird hier virtuell lebendig. Und die vielen spannenden Schriften und Dokumente lassen sich oft genug als Dateien auf dem heimischen Rechner speichern.

Ins Museum gehen, ohne die heimische Couch verlassen zu können - Oberpleis auf dem Weg in eine neue, virtuelle Dimension.

Quelle: logo_RS-online vom 4.3.2008