Wer sind eigentlich "Wir Oberpleiser"?
Siehe: www.oberpleis.com: Virtuelles Museum
(bn) Oberpleis. Eine vorausschauende Gruppe Oberpleiser Unternehmer ließ sich von Franz Bellinghausen davon überzeugen, dass das Wir-Gefühl darauf angewiesen ist, sich zu erinnern, wer wir sind, woher wir kommen, was sich verändert hat und wie Oberpleis zu dem wurde, was es heute ist. Wie von echten Unternehmern zu erwarten, haben sie etwas unternommen: Hunderte, ja: über tausend Bild- und Schriftdokumente über Oberpleis und seine Geschichte haben sie zusammengetragen mit dem Ziel, sie ins Internet zustellen und sie auf diese Weise leicht zugänglich zu machen.
Immer mehr eingesessene Oberpleiser begeisterten sich für den Plan, der Stapel der Dokumente wuchs und wuchs: Doch wie meistens bei zukunftsweisenden Projekten zeigten sich die eigentlichen Schwierigkeiten erst, als man sich schon fast am Ziel glaubte: Historische Urkunden der über tausendjährigen Geschichte, alte Briefe, Berichte, Beschreibungen und die vielen Bilder haben nämlich alle ihre Bedeutung nur im Zusammenhang. Also galt es, die besten Dokumente der Vergangenheit und Gegenwart nicht nur sorgfältig auszuwählen, zu fotografieren und für das Internet aufzubereiten, sondern vor allem, die Zusammenhänge aufzuzeigen, innerhalb derer die Ausstellungsstücke Bedeutung haben.
Mehr als 2500 ehrenamtliche Arbeitsstunde waren notwendig, um das zu leisten, was nun im Internet jedem zugänglich ist, zumindest jedem, der Zugang zum Internet hat. Darüber hinaus bastelten professionelle Berater das aufwändige Archivierungsprogramm so, dass der Spaziergang durch das Museum für den Museumsbesucher so einfach wie möglich wird. Damit man sich darin leicht zurechtfindet, gleicht das PC-Museum nun einem echtem Museum - nur, dass man zu Hause bleibt und es sich im Sitzen bequem macht: Das Museum ist nämlich in „Räume" gegliedert, und in den Räumen findet man „Schubladen", „Serien" und „Schriften". Und man kann sich seine eigene Sonderausstellung zusammenstellen, denn es sind jederzeit alle Ausstellungsstücke zugänglich. Man kann zum Beispiel in den Bildtexten die dort hervorgehobenen Stichworte anklicken für vertiefende Einblicke. Oder in der Menü-Leiste links einen Namen eingeben: wenn es im Museum etwas zu dem Namen gibt, wird es auf dem Bildschirm erscheinen! Auf fast allen Bildern leuchten zusätzliche Angaben auf, wenn man mit der Maustaste auf ein bestimmtes Gebäude, einen bestimmten Berg oder eine einzelne Person geht - etwa bei einem Klassenfoto von Anno dazumal: Nach einem kurzen Moment erscheint der Name. Und obendrein bietet dieses Museum etwas, was woanders allerstrengstens verboten wäre: Man darf die Ausstellungsstücke mit nach Hause nehmen! Dazu geht man nur mit der „Maus" aufs Bild, klickt die rechte Maustaste und kann das Bild bei sich speichern oder ausdrucken. So kam zum Beispiel das alte Foto der Siegburger Straße von 1947 in diese Zeitung.
Man glaubt kaum, wieviele Bilder in den vergangenen Jahrzehnten schon mal im Müll waren, weil man sie für wertlos hielt; nun stehen sie im richtigen Zusammenhang und haben dort ihren Wert und werden mit Interesse betrachtet. Klar, dass jetzt glücklicherweise in vielen Oberpleiser Häusern immer weitere Gegenstände gefunden werden, die zur Heimat Oberpleis gehören: Die Arbeitsgruppe des Werbekreises arbeitet weiter, wertet aus und ordnet ein. Das Virtuelle Heimatmuseum wurde zu einem Dauerprojekt mit großer Zukunft. Die Liste der ständigen Mitarbeiter des Projektes findet man im Museum gleich auf der ersten Seite - „Erläuterungen" - im Bildtext.
Quelle: Rundblick-Siebengebirge vom 29.03.2008
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