Primiz von Pater Hans Wallhof und Nachruf der Pallottiner zu seinem Tod 2004Fahren Sie mit der Maus über das Bild. Info = Mauspfeil wird zur HandDas Bild hat beschriftete Bereiche.
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Pastor Heinrich Hambüchen begleitet den Primizianten vom Elternaus in die Kirche.

Nachruf zum Tode von Hans Wallhof SAC am 18. Januar 2004
Sich mit ganzer Kraft dem Wort widmen 1 Tim 5,17

Am Sonntag, dem 18, Januar 2004, verstarb um 12.15 Uhr unser Mitbruder in der Pflegestation des Missionshauses in Limburg. F. Hans Wallhof wurde 72 Jahre alt, er war 47 Jahre Mitglied unserer Gemeinschaft und 43 Jahre Priester.
Geboren wurde P. Hans Wallhof in Schlesien, am 28. Juli 1931 in Krummöls, Kreis Löwenberg, Diözese Breslau. Seine Eltern waren Walter und Gertrud Wallhof, geb. Kurtz. Die Familie hatte sechs Kinder, zwei Kinder verstarben sehr früh, P. Wallhof war das 5. Kind seiner Eltern.
Von 1838 bis 1942 ging er in die Volksschule in Krummöls. Ab 1942 besuchte er die Realschule in Löwenberg, die in Folge der Kriegswirren Ende 1944 geschlossen wurde. Seine Familie wurde 1946 aus Schlesien vertrieben. Eine neue Heimat fanden sie in Ittenbach bei Königswinter. P.Hans Wallhof begann 1946 eine Gärtnerlehre an unserer Hochschule in Vallendar. Der Rektor des Hauses, P. Dr. Wilhelm Möhler, erkannte die Begabungen von Hans Wallhof und ermöglichte ihm 1947 den Wechsel an das Bischof-Vieter-Kolleg in Limburg. Hier schloss er 1955 - unterbro­chen durch eine Erholungszeit 1949/50 zur Ausheilung einer Lungenkrankheit - seine Schulzeit am Städtischen Gymnasium mit dem Abitur ab.
Die Einkleidung erfolgte am 1. Mai 1955 in Olpe, die erste Profess feierte er am 25. April 1957. Im selben Jahr zog er an die Theol. Hochschute in Vallendar. Dort legte er am 25. April 1960 seine Ewige Profess ab und wurde am 16. Juli 1961 durch Missionsbischof Bruno Hippel in der Wall­fahrtskirche zu Schönstatt zum Priester geweiht. Seine theologischen Studien schloss er 1863 mit dem Magistertitel ab.
Im Juli 1963 wurde er nach Limburg versetzt, zur Einarbeitung in die Redaktionsarbeit und als Präfekt für die Aspiranten. Von Oktober 1964 bis März 1965 absolvierte er sein journalistisches Voluntariat in der Redaktion der Illustrierten „Die Bunte" beim Verlag Burda in Offenburg.
Das Leben von P. Wallhof ist reich an Erlebnissen, an Engagement und in der Kürze solcher Zeilen nicht zu fasse. Drei Begriffe, die sein Leben stark prägten, möchte ich nennen:
„ferment" - Bedingt durch die Trennung des Schönstattwerkes von der Gemeinschaft der Pallottiner standen die Schweizer Pallottiner 1966 vor der Frage, wer in Zukunft ihre Zeitschrift „ferment" betreuen sollte. In ihrer Not wandten sie sich an den Provinzial der norddtsch. Provinz, der als „provisorische Aushilfe" sofort P. Hans Wallhof sandte. Es war Fügung, von Anfang an stimmte die Chemie zwischen Karl Rüde als Grafiker und Hans Wallhof als Redakteur. Später kam noch als Fotograf Fernand Rauscher hinzu - ein ideales Team, das „ferment" zu einer der erfolgreichs­ten religiösen Zeitschriften der Schweiz und Deutschlands gestaltete.
1976 erhielt P. Wallhof den Katholischen Journalistenpreis der Deutschen Bischofskonferenz für sein ferment "Gebete auf dem Züricher Bahnhof".
In Folge seiner Erkrankung gab 1998 P. Wallhof die Leitung der Redaktion von „ferment" ab.
„Das Zeichen“ - Im August 1968 berief die norddeutsche Provinzleitung P. Hans Wallhof als Nachfolger von P. Gerhard Hermes SAC zum Chefredakteur für „Das Zeichen". Bis 1991 leitete er die Redaktion und gestaltete in Zusammenarbeit mit P. Heinz Perne und P. Alexander Holzbach „Das Zeichen" für viele Christen zu einer Lebenshilfe aus dem Glauben. Eine große Freude war ihm das monatliche Gestalten von „Das Zeichen". Gekonnt suchte er die Fotos aus, die er gerne großformatig setzte, mit Fingerspitzengefühl setzte er die Texte in Form. Obwohl Autodidakt war er immer stolz - zu Recht - auf „sein" Layout.
Im Jahr 2000 musste er, bedingt durch seine Erkrankung, aus dem Redaktionsteam ausscheiden.
Zu alledem gestaltete P. Wallhof den jährlich erscheinenden ferment-Bildband, den Pallottiner-Kalender, das Raphaels-Jahrbuch, verschiedene Bildtexthefte, Stundenbücher, Tonbildserien im Lahn-Verlag und verschiedene Bildbände im Walter- und Bernward-Verlag, sowie Kleinschriften und Kunstkarten im Kyrios-Verlag und im Kunstverlag Maria Laach. Viele seiner Texte wurden in andere Sprachen übersetzt, sein Bildheft über den hl. Vinzenz Pallotti „Mosaik eines Heiligen" wurde in Australien, Süd- und Nordamerika und in den wichtigsten europäischen Sprachen herausgebracht.
Reisen – P. Wallhof war ein Meister des Wortes, aber er war auch gerne unter den Menschen. Deshalb war er im Auftrag des Auslandssekretariates der deutschen Bischofskonferenz viele Jah­re als Schiffsseelsorger - meist auf der MS Europa - unterwegs und betreute in den Ferien deut­sche Gemeinden im Ausland. Seit 1987 fuhr er auch gerne in seine Heimat Schlesien. Zu seinen Reisezielen gehörte auch Israel, nicht zuletzt durch seine Arbeit für die Weihnachtsaktion der Schweizer Katholiken „Caritas-Baby-Hospital in Bethlehem“.
P. Hans Wallhof liebte seine Arbeit als Redakteur und liebte die Menschen. Das erlebte, wer ihm begegnete, das konnte jeder spüren, der seine Texte las, der ihn predigen hörte, mit ihm unter­wegs war. Mit sicherer Intuition wählte er Texte aus. Oft ließ er sich in der eigenen schriftstelleri­schen Arbeit von Fotos inspirieren. Das Miteinander von Wort und Foto war ihm stets ein großes Anliegen. Das Geheimnis seiner Texte lag nicht selten auch darin, dass er sie für einen ganz kon­kreten Menschen schrieb. Die Inhalte seiner Arbeiten schöpfte er immer aus Begegnungen mit Menschen, deren Freude und Leid er tief aufnahm. Seine kreativsten Stunden waren stets am Abend. Die vielen Briefe und Anrufe, die über die Jahre die Redaktion erreichten, bezeugen, dass viele Menschen durch seine Texte neue Kraft bekamen. Ermutigt wurden zu einer neuen Liebe zum Leben und zum Glauben. Er hat sich mit all seiner Kraft, seinen Gaben eingesetzt, dass das Wort die Menschen erreicht, aufrichtet, bewegt, ihnen Leben hilft und das große Geheimnis Gott aufleuchtet. Er war ein Meister des Wortes, ein das Leben liebender Mitbruder; er konnte sich bis ins Alter wie kein anderer freuen an den Gaben Gottes - besonders an den Blumen.
Umso trauriger war für alle, die ihn kannten und die ihn pflegten, die Erfahrung seiner fortschrei­tenden Alzheimererkrankung. Er, der so wunderbar die Worte finden konnte, in einer einzigartigen Weise Menschen anzusprechen vermochte, reagierte immer weniger, wenn man ihn ansprach. Umso dankbarer sind wir für die treue Verbundenheit seiner Schwester und so vieler mit ihm - auch in den Tagen, da es schmerzvoll war, sein Verstummen auszuhalten.
Ich möchte Hans Wallhof selbst zu Wort kommen lassen, mit einem Wort, das uns zu trösten vermag. Die Novemberausgabe „ferment" 1998 hatte zum Thema „Mit verneinender Gebärde, Gedanken an Rilkes Grab". Am Ende des Vorworts schreibt er: „Wir gedenken in diesem Monat unserer Lieben, die nicht mehr bei uns sind. Und wir fragen uns nach unserem eigenen Tod. Rilke hatte zu allen Dingen ein Verhältnis des Abschieds, sagt Romano Guardini. Dass auch wir einmal ohne Angst, „lachenden Mundes" in erwartungsvoller Freude Abschied nehmen können, das wün­sche ich mir und Ihnen. Denn uns erwartet eine unendlich zärtliche Umarmung, ihr P. Hans Wall­hof
Wir danken unserem Mitbruder Hans Wallhof für all das, was er durch sein Wort und seinen Ein­satz, als Mitbruder und Priester für die Menschen und zur größeren Ehre Gottes getan hat! Er hat in erwartungsvoller Freude im christlichen Glauben gelebt. Möge sein Wunsch in Erfüllung gehen und er geborgen sein in den Armen Gottes.
Am Freitag, dem 23. Januar 2004, feiern wir um 10.30 Uhr die Eucharistie für den Verstorbenen in der Pallottinerkirche St. Marien in Limburg, dann geleiten wir ihn zu seiner letzten Ruhestätte auf unserem Friedhof.
Ich bitte alle Mitbrüder, unseres Verstorbenen dankbar zu gedenken, wie es in den Pro­vinzstatuten vorgesehen ist. Jeder Priester feiere eine heilige Messe für ihn.
Limburg, 19. Januar 2004
P. Norbert Possmann SAC Vizeprovinzial
Priester, die konzelebrieren wollen, werden gebeten, Schultertuch, Albe und Stola mitzubringen. An Stelle zugedachter Kranzspenden erbitten wir im Sinne des Verstorbenen eine Spende für die missionarischen Aufgaben unserer Gemeinschaft. (Provinzialat der Pallottiner, Limburger Volksbank, BLZ 511 900 00, Kto. 627 003)

Bild von 1961
Foto unbekannt
Quelle: Archiv Werner Renner
Zur Verfügung gestellt von Foto: Werner Renner; Text Nachruf: Paul Schmitz

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Raum: Katholische Kirche
Galerie: Primiz Pater Hans Wallhof
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