Sophienhof mit Flaniermeile auf der Margarethenhöhe
Nach wechselvoller Nutzung befindet sich in diesem idyllisch gelegenen Haus auf der Margarethenhöhe, Löwenburger Str. 1, seit Oktober 2011 wieder ein Restaurant mit Angeboten zum "Schlemmen, Schlafen, Tagen und Feiern" (siehe Link unten).
Zur Entstehung:
Als das Siebengebirge im Jahr 1922 neben der Lüneburger Heide eines der ältesten deutschen Naturschutzgebiete wurde, lag hinter diesem Erfolg der Naturschützer ein jahrzehntelanger Kampf gegen die Interessen der in ihrer Existenz bedrohten Steinbruchbesitzer und deren Arbeiter. In diesen Jahrzehnten des Umbruchs mit ihrer Naturbegeisterung und Rheinromantik wurden immer mehr Touristen vom Siebengebirge angelockt, für die nun Wege erschlossen werde mussten und die für neue Arbeitsplätze sorgten. So entstand um 1860 eine "Kunststraße", ein "Communikationsweg gebirgseinwärts", wie es in alten Dokumenten heißt, von Königswinter am Wintermühlenhof vorbei auf die Margarethenhöhe, der durch Peter Josef Mülhens, den Inhaber der Kölner Firma 4711 und Besitzer des Wintermühlenhofs, ermöglicht wurde.
Jetzt erblühte auch der Fremdenverkehr auf der Maragarethenhöhe (siehe Link unten). 1888 entschloss sich Wilhelm Lange "zu Margarethenhof in der Gemeinde Ittenbach", ein Stück weiter Richtung Lohrberg und Löwenburg, auf dem ca. 6 Morgen Land großen Grundstück an der Löwenburger Str. 53, den Sophienhof zu bauen, wo er dann ab dem 13. Februar 1889 eine Gastwirtschaft betrieb.
Nach dem Tod des Erbauers am 11.3.1892 führte dessen Frau Sophie geb. Hahne den Betrieb weiter.
Im Jahr 1909 wurde der Sophienhof durch einen Anbau erweitert und die Veranda, eine eingeschossige Glashalle nach Westen hin, ausgebaut. Ende 1909 wurde die Konzession auf die Geschwister Lange, Sohn Wilhelm und Tochter Johanna, verheiratete Schulte-Heege, übertragen. Nach dem Tod ihres Bruders am 1.8.1912 ererbte Johanna das Anwesen und führte es gemeinsam mit ihrem Sohn Ernst Schulte-Bockholt, genannt Schulte-Heege, weiter.
Johanna starb am 1. April 1914. Erben waren ihr Sohn Ernst und ihre Tochter Maria Sawinsky, die den aus Troisdorf stammenden Lehrer Adolf Sawinsky geheiratet hatte, der seit 1909 an der Ittenbacher Schule tätig war. 1920 wurde die "Firma Wilhelmine Lange Hotel Sophienhof bei Ittenbach o.H.G." gegründet. Konzessionsinhaberin war Wilhelmine Lange, die Tante von Ernst und Maria, (vermutlich die Witwe des verstorbenen Bruders ihrer Mutter), die Prokura lag in den Händen von Ernst und seinem Schwager Adolf. Nach dem Tod seiner Tante Wilhelmine im Jahr 1929 bezahlte Ernst, der Enkel des Erbauers, die Miterben aus und galt seit Mitte der 1930-er Jahre als Alleinbesitzer des Hotels, das ca. ein Dutzend Fremdenzimmer im Ober- und Dachgeschoss für den im Siebengebirge blühenden Fremdenverkehr bereithielt.
"Ehemaliges Hotel und Ausflugslokal; zweigeschossiges langgestrecktes Traufhaus, Erdgeschoß und Mitteleingang mit Treppe betont, Backstein geschlemmt, im Obergeschoß flache übergiebelte Eckrisalite, Segmentbogenfenster, kleiner Mittelgiebel, an der rückwärtigen Traufseite moderner Hohlblockanbau; bedeutend für die Geschichte des Fremdenverkehrs im Siebengebirge; in jüngster Zeit entkernt", so wird der 1990 gesamt- und 2005 teilrenovierte Bau beschrieben (in "Stadt Königswinter. Denkmäler im Rheinland", 1992, S. 98).


Bild von 1898
Text: Annette Hirzel; Foto: unbekannt (Postkarte)
Zur Verfügung gestellt von Guido Schmeichel
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Raum: Gewerbe Vitrine: Gaststätten/Hotels
Raum: Familien Vitrine: Familie W. und S. Lange
Galerie: Sophienhof
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Datensatz 4321 wurde zuletzt bearbeitet von ah am 07.01.2021 um 14:42 Uhr
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