Bürgermeister Anton Weber überreicht dem Vorsitzenden des SV Roleber (Turniersieger) den von ihm gestifteten Pokal. Im Hintergrund der 1. Vorsitzende des TuS Oberpleis Willi Reese
"Mit dem Jahr 1931 übernahm Johann Herchenroth die Leitung des Vereins bis zum Jahre 1945. Weiter stiegen die Leistungen, und ein edler Wettstreit herrschte unter den verschiedenen Abteilungen des Vereins. Das alljährliche Turnfest am 1. Sonntag im Mai, der Sylvesterball und die Nikolausfeier für unsere Kleinen waren Feste, an die heute noch jeder Turner und Sportler sich mit Freuden erinnert. 1936 wurde Josef Neuhöfer Kreisobmann für die Sommerspiele, und nach einem Lehrgang an der Hochschule für Leibesübungen in Berlin unter Leitung von 'Ohnesorge' führte er auch in unserem Verein diese Spiele auf eine beachtliche Höhe. Vorherrschend war Ringtennis. Weit über Durchschnitt müssen die Leistungen gewesen sein, wenn 1938 in Neuwied Josef Neuhöfer und Mia Zylka im gemischten Doppel nur knapp dem deutschen Meisterpaar unterlagen, wenn 1939 bei den Gaumeisterschaften in Koblenz Franz Bellinghausen und Franz Landsberg Gaumeister im Herren-Doppel wurden und Josef Neuhöfer 2. Sieger im Herren-Einzel. Auch unsere Geräteturner unter der fachkundigen Leitung von Turnwart Josef Pütz steigerten ihr Können von Jahr zu Jahr.
So standen sie 1935 im Geräteturnen schon an 2. Stelle im Bezirk. Diese blühende Entwicklung wurde jäh unterbrochen durch den Ausbruch des zweiten Weltkrieges, der in seinen Folgen alles zerschlug und 27 Tote aus unseren Reihen forderte. Nach den sechs grauenvollen Jahren der Vernichtung war an ein Vereinsleben zunächst nicht zu denken. Ein jeder musste wieder aufbauen, an seiner Existenz, an seinem Heim und nicht zuletzt an sich selbst. Die folgenden drei Hungerjahre mussten überstanden werden. Doch die Jugend meldete wieder ihr Recht aufs Leben an. Josef Pütz sammelte die älteren Turner, und in Paul Bellinghausen fanden die Jugendlichen einen zuverlässigen Halt. Die zerbrochenen Geräte wurden zusammengeflickt, und bald herrschte wieder der vertraute Turnerbetrieb. Kurz vor dem Krieg ebbte die Begeisterung für den Handball ab. Eugen Meyer, Hans Kröller und Josef Gossen waren die ersten, die im Jahre 1937 eifrig für den Fußballsport warben; bald kam es zu einer festen Mannschaftsaufstellung mit den drei oben Genannten und Heinrich Pütz, Hans Casper, Otto Wader, Franz Bauer, Josef Vogt, Paul Bellinghausen, Heinz Bellinghausen und Josef Assenmacher. 1938 und 1939 folgten Walter Lehmacher, Heinz Lindlar, Erwin Krüger und Willi Holz. Jedoch erst nach dem Kriege sollte der Fußball im Oberpleiser Sportleben seinen festen Platz erobern und fand großen Widerhall bei der Oberpleiser Bevölkerung. Gerne erinnern wir uns an die Begeisterung, die das Aufstiegsspiel auf dem Hennefer Sportplatz gegen Troisdorf auslöste. Ein Sonderzug musste eingelegt werden, um die sportbegeisterten Oberpleiser nach Hennef zu bringen. Die ersten Spieler nach dem Kriege waren Gossen, Krüger, Böse, Lindlar, Lehmadier, Assenmacher, Bauer, Henseler, Holz, Casper und Rudnick. Die Herren Deimel und Küster schufen die finanzielle Grundlage. 1947/48 Meister in der II. Kreisklasse, und fast hätte es auch im folgenden Jahre zum Meister der I. Kreisklasse gereicht.
Dr. Wehnereit muss hier noch erwähnt werden, der durch seinen Einsatz für den Fußball die Spieler zu diesen Leistungen mitriss. Die Leitung des Vereins lag in den Jahren 1945/49 in den Händen eines altbewährten aktiven Sportlers, unseres Willi Bellinghausen, der dafür Sorge trug, dass auch seine geliebte Leichtathletik und sein Faustballspiel wieder gepflegt wurden. Die beiden folgenden Jahre hatte Christian Lindlar die Führung des Vereins. Wo sein Herz war, zeigen die Pappelreihen rund um unseren Sportplatz. Unter Willi Fuchs' ruhiger und sachlicher Leitung in den nächsten zwei Jahren 1953 54 wurde mit Assistenz von Bernhard Gast und Josef Neuhöfer das erste Siebengebirgs-Sportfest durchgeführt, und die Fußballabteilung wuchs zur größten Abteilung des Vereins. Hier müssen noch einige Männer genannt werden, denen ob ihres Einsatzes dieser Aufstieg zu verdanken ist: Johann Weiler als Schriftführer, Josef Vogt als Spielobmann und August Krüger als Kassierer.
Doch die Stütze der Mannschaft war Willi Reese, der sowohl als Reißer im Sturm, als Stopper in der Verteidigung und als Dirigent in der Läuferreihe der Mannschaft den sicheren Halt gab und durch sein sportliches Verhalten ein Vorbild unserer Jugend geworden ist. Diese Jugend hatte in Johann Ruiters einen bescheidenen, zuverlässigen und tatkräftigen Betreuer, dessen Wirken hier hervorgehoben werden muss. In den letzten Jahren ist eine neue Sportart, die, wie der Fußball auch, in England ihren Ursprung hat, in Deutschland bekannt geworden und fand auch im TuS begeisterte Anhänger: das Federballspiel."" Soweit der ausführliche Beitrag von Realschullehrer Christian Schenkelberg aus der Festschrift zum 50jährigen Bestehen des TuS Oberpleis, der in jenem Jubeljahr die Leitung des Vereins innehatte. Christian Schenkelberg stellte seine Vereinsarbeit unter den Leitgedanken: „Sancta tibi sit anima juventutis! Heilig sei dir die Seele der Jugend! Die Siebengebirgs-Zeitung wird in der kommenden Ausgabe einen kurzen Rückblick über die letzten 10 Jahre des TuS 05 Oberpleis geben. Außerdem berichten wir mit Fotos ausführlich über die Festlichkeiten am vergangenen Sonntag anlässlich des 60jährigen Bestehens.
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