Im Jahre 1972 überraschten die "Dorfspatzen", die frühere Beatband "The Dixaners", die seit 1969 im Oberpleiser Karneval aktiv waren, das närrische Pleeser Publikum mit einer eigenen "Nationalhymne". Das Lied berichtet von der Entstehung des Ortes und preist seine Vorzüge. Angespielt wird dabei auf die frühere Titulierung der Oberpleiser als "Windbüggele",welche sie sich von Seiten der auswärtigen Bevölkerung, etwa den Ittenbacher "Heudräjern", den Aegidienberger "Rievkooche" und den Heisterbacherrotter "Leddeköpp", gefallen lassen mussten. Der Text des Liedes stammt von Heinz Vogt, Werner Dohle und Edgar Zens, von letzterem die Melodie. Weil es beim Publikum gut ankam, brachte es die Narrenzunft Oberpleis 1974 als Single - Schallplatte mit einer Auflage von 500 Exemplaren heraus - mit Highlights der "Vier Botze us Plees", sozusagen der Vorgänger und Vorbilder der Dorfspatzen, auf der B-Seite. Die Tonaufnahme "Pleese Wind" fand in Eigenregie statt. Dabei wirkten die befreundeten Siegburger Stabsmusiker (dreistimmiger Saxophonsatz, Trompete) und Horst Zolper (Schlagzeug) mit. Manfred Bosse spielte Bass- und Rhythmusgitarre, Edgar Zens Orgel und Klavier. Heinz Vogt und Werner Dohle lieferten den Sologesang, von den beiden anderen Dorfspatzen mehrstimmig unterstützt. Insgesamt gab es 3 Aufnahmegänge: den ersten mit den Bläsern in Siegburg, die beiden weiteren in Wahlfeld (Foto unten), wobei die jeweils gewonnene Aufnahme zur nächsten hinzugemischt wurde (Multiplayback-Verfahren). Hierzu benutze man zwei Tonbandgeräte und ein Verstärkermischpult. Stereophonie, Schneidemöglichkeiten und eine separate Endabmischung gab es nicht. Die Fertigung der Schallplatte erfolgte durch EMI Electrola in Köln. Die Beliebtheit des Liedes erklären Heinz Vogt und Edgar Zens (Foto oben) mit seiner Originalität und Eingängigkeit - „kein Lied vom Fließband, auch was die Harmonien betrifft ... Sein Text ist lustig, teils in Pleeser Mundart; er verzichtet auf die abgegriffenen Floskeln vieler Heimatlieder und erzählt von Pleeser Spezialitäten.“ |