Chinesische Handball-Nationalmannschaft in ThomasbergFahren Sie mit der Maus über das Bild. Info = Mauspfeil wird zur HandDas Bild hat beschriftete Bereiche.
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"Günter Hank, Bürgermeister der Drachenfelsstadt, versuchte sich in Chinesisch. Doch muß ihm dies wohl nicht ganz gelungen sein. Der Dolmetscher verstand ihn schlecht, an seiner Geste war dies zu erkennen. So übersetzte Hank selbst sein Chinesisch ins Deutsche, damit der Dolmetscher auch zurecht kam.

Dieser lustige 'Zwischenfall' ereignete sich beim Empfang, den die Stadt Königswinter im Sitzungssaal des Oberpleiser Rathauses der chinesischen Handball-Nationalmannschaft gab. Es war das erste Mal, daß Bürgermeister Günter Hank Sportler aus dem 'Reich der Mitte' begrüßen konnte. Mit einem Toast auf die Freundschaft zwischen der Bundesrepublik und der Volksrepublik China entschuldigte sich Hank, daß es keine Stäbchen und Reiswein gäbe. Das sollte jedoch dem freundschaftlichen Charakter dieses Besuches keinen Abbruch tun.

Die Spieler und Funktionäre aus China befanden sich auf einer Tournee durch die Bundesrepublik und die Schweiz.

Hank meinte in seiner Begrüßung, Königswinter sei als Hochburg des Handballs am Mittelrhein zu betrachten, gebe es in der Stadt doch fünf Vereine mit insgesamt 48 Mannschaften, darunter 29 Jugendmannschaften, die Handball spielen. Dies bedeute, daß zehn Prozent der Bevölkerung diesen Sport betreiben. Hank dankte dem TuS Thomasberg-Ittenbach, der diese Begegnung ermöglicht hat.

Das Treffen selbst bewertete Hank als Anerkennung des Deutschen Handballbundes für die vom TuS seit Jahrzehnten erbrachten Leistungen. Sein Dank galt auch Knut Inderfurth und dem gesamten TuS-Vorstand für die Ausrichtung dieser Begegnung. Im übrigen sei er überzeugt, betonte der Bürgermeister, daß auch die Kontakte zwischen der Königswinterer Bevölkerung und den Gästen eine bleibende Erinnerung zurücklassen werden. Er übergab den chinesischen Sportlern Wappenteller, Wimpel, eine Schallplatte mit Siebengebirgsliedern und Bildbände der Stadt Königswinter.

Der Delegationsleiter der Chinesen sagte, daß er mit seiner Truppe schon 14 Tage in der Bundesrepublik sei. Von dem Gesehenen in Industrie und Landwirtschaft, in den Städten und auf dem Lande sei man begeistert. Voller Bewunderung müsse man registrieren, welch enorme Entwicklung dieses Land nur 30 Jahre nach dem Krieg genommen habe. Dies gelte auch für den Sport. 'Wir kommen hierher, um von Ihnen zu lernen und suchen die Freundschaft', versicherte er. Als Gegenpräsent übergab er dem Bürgermeister einen goldumrandeten roten Wimpel, auf dem sich alle Nationalspieler mit ihrer Unterschrift verewigt hatten.

Der Vertreter des Deutschen Handballbundes, Erwin Heidolph aus Berlin, bedankte sich für den Empfang. Dieser Besuch sei die Erwiderung des Besuches der deutschen Handballspieler in China im vergangenen Jahr.

TuS-Vorsitzender Knut Inderfurth dankte Rat und Verwaltung für die spontane Unterstützung und Hilfestellung, nicht nur in finanzieller Hinsicht.

Vor dem Empfang besuchten die Gäste die Altstadt und den Drachenfels. Am Tage danach - insgesamt waren die Chinesen drei Tage im Siebengebirge - wurde ein Bummel durch Bonn gemacht. Nach der sportlichen Begegnung in der Halle in Oberpleis, die nach einem furiosen Spiel mit 31:23 für die Gäste ausging, folgte ein Empfang des TuS Thomasberg-Ittenbach und am dritten Tag besuchte man gemeinsam die Stadt Köln und dann ein Fußball-Bundesligaspiel in Leverkusen."

Foto oben: Szene aus dem Spiel in der Oberpleiser Halle

Foto unten: Begrüßung zwischen den Mannschaftskapitänen Li Yingcai und Dietmar Zens (links im Bild)

Bild von 1980 (2)
Text: Günther Steeg; Fotograf Foto oben: unbekannt, Foto unten: Roland Friese
Quelle: Siebengebirgs-Zeitung Nr. 4 vom 25. Januar 1980
Zur Verfügung gestellt von Friedrich Müller (SZ) und Walter Weber (Fotos); Scan: Clemens Bröhl
1Song Anwen
2Dietmar Zens
3Günter Jonas
4Mannschaftskamerad von Song Anwen

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Raum: Vereine Thomasberg Vitrine: TUS Thomasberg
Raum: Aus Siebengebirgs-Zeitung
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Datensatz 5535 wurde zuletzt bearbeitet von cb/rs/cb am 07.12.2019 um 14:34 Uhr
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