"Dort, wo der Kindergarten eigentlich stehen sollte, vergammelt heute das Baumaterial.
Daran erinnerte der erste Vorsitzende der Gemeinnützigen Kindergarteninitiative Gut Buschhof, Peter Scheibner, als am Samstagnachmittag der neue Buschhof-Kindergarten offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde. Die Initiative reicht in eine Zeit zurück, als es im Raume Thomasberg-Heisterbacherrott noch keinen Kindergarten gab. Es galt, eine unbürokratische und unpolitische, schnelle Lösung zu finden.
Zunächst stellte der Tennisclub Grün-Weiß sein Clubhaus zur Verfügung, schließlich ist Gut Buschhof ein etwa 5000 Quadratmeter großes günstiges Gelände und am 10. Januar 1973 wurde eine 'Scout-House-Planung' für den Kindergarten abgeändert und Bau- und Nutzungsantrag bei der Stadtverwaltung eingereicht. Man stieß auf Bereitschaft und Unterstützung. Davon ausgehend, daß nur noch der Regierungspräsident zustimmen müsse, man sprach von 14 Tagen, wurde mit der Selbsthilfearbeit begonnen. Die Zustimmung kam jedoch nicht und auch Landwirtschaftsminister Diether Deneke glaubte in dem Kindergartenbau eine Gefahr für die Erhaltung des Natur- und Landschaftsschutzgebietes Siebengebirge zu sehen.
Die Eltern aber ließen sich nicht unterkriegen. Im April 1973 wurde das Kellergeschoß einer freundlichen Familie gemietet, ein 200-Quadratmeter-Grundstück gepachtet und provisorisch weitergearbeitet. Inzwischen haben - mit Vorschulausbildung durch bewährte Pädagogen - rund 110 Kinder diesen Kindergarten durchlaufen.
Auch dieser Kindergarten ist ein - von der Stadt Königswinter auf drei Jahre limitiertes - Provisorium. Buschhof-Besitzer Gerd Mertins hat dafür ein Haus zur Verfügung gestellt, das ursprünglich für Gutsarbeiter gedacht war und genehmigungspflichtig umgestaltet wurde. Das Haus besitzt eine entzückende Ausstattung. Neben Spiel und Tanz, Puppentheater, Zirkus, Musik und Gesang, davon gaben die Kleinen Kostproben bei der Einweihungsfeier, wird gemalt und gezeichnet.
Der Dank aller galt an diesem Tage auch den Kindergärtnerinnen Ute Janders und Ingeborg Kossmann (siehe Bild), deren Einsatz für die Kinder stets vorbildlich war. Hans-Georg Gilka überreichte dem Vorsitzenden zur Ausschmückung des Hauses eine Kopie eines 'Offenen Briefes' an den Regierungspräsidenten, den dieser vor einigen Jahren von der Elterninitiative erhielt.
Bürgermeister Hank hatte in ehrlicher Freude, wie er betonte, dem Kindergarten zwei Spiele mitgebracht und beglückwünschte die Elterninitiative, eine neue Heimat gefunden zu haben. Für die vielen Gäste der Eröffnung gab es reichhaltig Kaffee, Kuchen, Getränke, Obst und Bier vom Faß.
Gäste waren unter anderem: Landtagsabgeordneter Helmut Loos, die Stadtvertreter Franz Riscop, Hans-Georg Gilka und Friedrich Müller (CDU), Tina Arndt (SPD), Vertreter der Schulen und zahlreiche Eltern."
|